WooCommerce und Shopify zählen zu den verbreitetsten Shopsystemen weltweit. Beide Plattformen bieten allerdings spezifische Vorteile, wodurch sie sich für Online-Händler:innen unterschiedlich gut eignen. Vor allem Neueinsteiger:innen stehen daher oft vor der schwierigen Entscheidung: Ist Shopify oder WooCommerce die bessere Wahl?
In unserem großen Vergleich stellt E-Commerce-Experte Adrian beide Shopsysteme gegenüber. Er geht ausführlich auf die 11 wichtigsten Unterschiede zwischen WooCommerce und Shopify ein. So kannst du am Ende den Anbieter auswählen, der am optimalsten zu deinem Business passt. Zudem könnte dir unser Vergleich dabei helfen, herauszufinden, wann der richtige Zeitpunkt für eine Migration gekommen ist.
Bevor wir mit der Analyse beginnen, wollen wir 100% transparent sein: Auch wenn wir uns um einen objektiven Vergleich bemühen, haben wir als Shopify-Agentur selbstverständlich eine Präferenz. Unser primäres Ziel ist es jedoch, dir dabei zu helfen, das ideale Shopsystem zu finden, mit dem du langfristig erfolgreich sein kannst.
- Was ist Shopify?
- Was ist WooCommerce?
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WooCommerce oder Shopify? 11 wichtige Unterschiede
- WordPress-Plugin vs. vollwertiges Shopsystem
- Eigenverantwortliches vs. cloudbasiertes Hosting
- Aufwändiger vs. anfängerfreundlicher Einstieg
- Großer Design-Katalog vs. Qualitative Theme-Auswahl
- Erweiterbarkeit dank Open-Source vs. Ganzheitliches App-Ökosystem
- Kostenfreie vs. kostenpflichtige Social Media-Anbindung
- Native vs. kostenpflichtige SSL-Verschlüsselung
- Umständliche vs. einfache DSGVO-Einrichtung
- Keine Varianten-Obergrenze vs. Varianten-Limit
- Begrenzter vs. 24/7-Support
- Kosten von WooCommerce & Shopify
- Fazit
1. Was ist Shopify?
Shopify ist ein führendes, cloudbasiertes E-Commerce-System. Es ermöglicht Händler:innen ohne Programmierwissen in nur wenigen Schritten einen Onlineshop anzulegen und zu verwalten. Shopify übernimmt hierbei das Hosting und stellt seine stabile IT-Infrastruktur zur Verfügung.
2024 vertrauen bereits 4,8 Millionen Onlineshops in 175 Ländern weltweit auf Shopify. Dazu gehören internationale Marken (z.B. Pepsi, Fenty Beauty und Gymshark). Aber auch unter den 80.000 deutschen Shopify-Shops finden sich bekannte Unternehmen wie SNOCKS, Sennheiser, PURELEI, Everdrop oder Hey Marly.
Weitere beeindruckende Shopify-Beispiele aus Deutschland findest du in unserer Auflistung der Top-Shops.
2. Was ist WooCommerce?
WooCommerce ist eine Open-Source-entwickelte E-Commerce-Lösung. Im Unterschied zu Shopify handelt es sich bei WooCommerce um kein selbständiges Shopsystem. Stattdessen basiert es auf dem Content-Management-System WordPress. Mit WooCommerce können Händler:innen auf ihrer vorhandenen WordPress-Website Shopfunktionalitäten hinzufügen und so Onlinehandel betreiben.
Im Jahr 2024 basieren etwa 4,6 Millionen Shops auf WooCommerce, darunter Sodashi, Karmin Professional, JOCO Cups oder der Store der Sängerin Björk. In Deutschland ist die wohl bekannteste Marke Oceansapart.
3. WooCommerce vs. Shopify: Der Vergleich der Shopsysteme
a. Wordpress-Plugin bs. vollwertiges Shopsystem
Wie bereits in der Definition erwähnt, unterscheiden sich die Plattformen bereits in der grundlegenden Ausrichtung der Software. WooCommerce ist keine E-Commerce-Plattform im eigentlichen Sinne. Stattdessen kannst du es viel mehr als eine Erweiterung des Content-Management-Systems WordPress verstehen.
Die Grundlage ist also, dass du eine Website über WordPress betreibst, die du durch WooCommerce zu einem vollwertigen Onlineshop modifizierst. Auf der einen Seite bedeutet das, dass dir die gesamten Tools zur Webgestaltung von WordPress uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Falls dein Fokus allerdings primär auf E-Commerce liegt, könnten viele Features demzufolge eher uninteressant oder störend sein.
Bei Shopify hingegen ist der Schwerpunkt voll und ganz der Onlinehandel: Du bekommst eine 100% auf E-Commerce-spezialisierte Plattform mit allen wichtigen Funktionen, die du für erfolgreichen E-Commerce brauchst.
b. Eigenverantwortliches vs. cloudbasiertes Hosting
Der Betrieb deines Onlineshops steht und fällt mit einem zuverlässigen Server. Daher betrachten wir an dieser Stelle genauer: Wie unterscheiden sich das Hosting bei WooCommerce und Shopify?
Shopify ist ein rein cloudbasiertes Shopsystem. Du nutzt also nach der Erstellung deines Shops automatisch die ausgelagerten Server des Anbieters und profitierst von der professionellen IT-Infrastruktur, auf die selbst die bekanntesten und größten Marken setzen. Updates und Wartungsarbeiten erfolgen selbständig im Hintergrund. Mit Shopify ersparst du dir also jeglichen Aufwand für das technische Setup und kannst dich auf das Wesentliche konzentrieren: das Verkaufen deiner Produkte.
Zusätzlich gehören Sorgen bezüglich der Serververfügbarkeit zur Vergangenheit: Dein Onlineshop verarbeitet große Datenmengen? Oder du planst Werbekampagnen, die ein hohes Volumen an Besucher:innen mit sich ziehen? Die Shopify-Server weisen eine beeindruckende Uptime von 99,99% auf. Dementsprechend überzeugen sie selbst bei Peak-Zeiten durch eine stabile Performance.
Bei WooCommerce bist du für das Hosting hingegen selbst verantwortlich. Die Grundlage deines Shops ist eine WordPress-Seite, die du entweder über einen eigenen oder angemieteten Server betreibst. Die Instandhaltung der Systeme erfordert zudem technische Kenntnisse. Viele WooCommerce-Stores müssen daher die Maintenance-Arbeiten früher oder später kostspielig an externe Agenturen auslagern.
Falls es dir also wichtig ist, deinen Onlineshop über eigene Systeme zu betreiben, solltest du dich für WooCommerce entscheiden. Mit Shopify erhältst du hingegen eine verlässliche Cloud-Lösung, die dir jeglichen Setup-Aufwand erspart.
Wie sieht es in diesem Punkt bei anderen Shopsystemen wie Shopware oder Strato aus? Alle Infos in unserem großen Vergleich der E-Commerce-Anbieter.
c. Aufwändiger vs. anfängerfreundlicher Einstieg
Nun steht dein Onlineshop, doch wie sehen die ersten Schritte auf den jeweiligen Plattformen aus? Mit Shopify erfolgt der Start unmittelbar und unabhängig von deinen Programmierfähigkeiten. Über das intuitive Baukastensystem richtest du deinen Onlineshop ganz leicht per Drag & Drop ein. In wenigen Klicks fügst du Produkte hinzu oder gestaltest das Erscheinungsbild entsprechend deiner Marke.
Während sich Shopify somit perfekt für Einsteiger:innen eignet, spricht WooCommerce eher Fortgeschrittene und Entwickler:innen an. Da WooCommerce an WordPress gekoppelt ist, kommst du nicht umhin, dich zunächst mit dem Content-Management-System zu befassen. Falls du keine Vorkenntnisse besitzt, solltest du einkalkulieren, dass du vor der Einrichtung deines Shops zunächst einige Tage mit dem Kennenlernen von WordPress verbringen wirst.
Willst du also unmittelbar mit deinem Onlineshop loslegen, raten wir dir zu Shopify. Technisch versierte Händler:innen und Programmierer:innen könnten mit WooCommerce eine gute Wahl treffen.
d. Großer Design-Katalog vs. qualitative Theme-Auswahl
Zum Glück musst du kein:e professionelle:r Designer:in sein, um einen Onlineshop zu bauen, der gut aussieht und deine Marke repräsentiert. Designvorlagen helfen dir dabei, den grundlegenden Aufbau und Look deines Shops festzulegen und anschließend beliebig anzupassen. WooCommerce und Shopify bieten dir hierfür unterschiedliche Freiheiten.
Im Vergleich überzeugt WooCommerce zunächst vor allem durch Quantität: Im Web existieren Tausende Designs von verschiedenen Entwickler:innen. Dadurch findest du mit Sicherheit auch die Vorlage, die ideal zu deiner Marke passt. Das Problem: Alle Designs bieten ihre Eigenarten. Aufgrund der Fülle kann es daher länger dauern, zu verstehen, wie sie sich genau auf deinen Shop auswirken.
Vertraust du außerdem auf Drittanbieter-Themes hast du keine Garantie, dass sie auch nach WooCommerce-Updates weiterhin reibungslos funktionieren.
Anders sieht es bei Shopify aus: Im Theme Store stehen dir um die 120 Designs zur Auswahl (darunter auch hochwertige kostenlose Designs). Zwar ist der Katalog kleiner, du kannst dich jedoch auf vollständige Kompatibilität und hohe Qualität verlassen. Alle Themes stammen von professionellen Designer:innen, erfüllen modernste E-Commerce-Anforderungen und werden regelmäßig aktualisiert. Nicht responsive oder performante Designs nimmt Shopify erst gar nicht in das Angebot auf.
Welche Shopify-Themes sollte jede:r Onlinehändler:in kennen? Im Blog erfährst du die besten Shopify Themes.
e. Erweiterbarkeit dank Open-Source vs. ganzheitliches App-Ökosystem
WooCommerce macht es als Open Source-Software für Entwickler:innen besonders leicht, den Code der Anwendung einzusehen und zu erweitern. Theoretisch liegt der Anpassungsspielraum bei 100%. Ob du ihn jedoch wirklich komplett auskosten kannst, hängt jedoch stark von deiner individuellen Situation und verfügbaren Ressourcen ab. Ohne Inhouse-Entwickler:innen bist du schnell auf externe Agenturen angewiesen, um individuelle Funktionen in deinen Onlineshop zu integrieren.
Selbstverständlich kannst du bei WooCommerce auf eine breite Auswahl an bereits vorhandenen Plug-ins zurückgreifen. In Wordpress erwarten dich um die 1.000 WooCommerce-Erweiterungen, auf Drittanbieter-Seiten sogar noch viele mehr.
Das Problem steckt jedoch wieder einmal in der Qualitätskontrolle und Kompatibilität: Sollten die Plugins nicht regelmäßig für neueste Versionen der Software geupdated werden, drohen dir möglicherweise Sicherheitslücken, im schlimmsten Fall sogar ein komplett unbrauchbarer Shop. Außerdem hören wir häufig von WooCommerce-Händler:innen, dass sich einige Apps untereinander nicht vertragen und somit eine ganzheitliche E-Commerce-Erfahrung erschweren.
Unserer Erfahrung nach hat Shopify in diesem Punkt die Nase klar vorn: Mit über 8.000 verfügbaren Erweiterungen bietet es dir das größte App-Ökosystem im ganzen E-Commerce. So gut wie jedes gewünschte Feature lässt sich über das Zusammenspiel verschiedener Apps realisieren.
Das Besondere: Die Erweiterungen interagieren nahtlos miteinander, tauschen Daten aus und synchronisieren sich. So ist es für dich besonders leicht, eine gesamtheitliche Customer Journey zu kreieren.
Egal ob Versand, Kundenservice, Newsletter oder Buchhaltung - für so gut wie jede Funktion findest du im Shopify App Store nicht nur eine geeignete Lösung, sondern häufig gleich mehrere Alternativen. Außerdem kannst du dich auf Qualität und Aktualität verlassen: Viele Entwickler:innen priorisieren mittlerweile einen Shopify-First-Ansatz und sorgen regelmäßig dafür, dass ihre Anwendungen auf dem neuesten Stand sind.
Und falls du deine Anforderungen nicht durch Apps erfüllen kannst, steht dir immer noch die Zusammenarbeit mit Spezialisten offen, die maßgeschneiderte Shopify-Lösungen für dich anfertigen.
Welche Apps sind für Shopify-Händler:innen unverzichtbar? In unserem Guide verraten wir dir die besten Shopify Apps.
f. Anpassbare vs. festgelegte Linkstukturen
Mit Shopify kannst du deinen Onlineshop zwar flexibel gestalten, jedoch hast du keine völlige Freiheit bei der Definition der Linkstrukturen. Produktseiten werden immer ein “/products” und Kategorieseiten ein “/collections” in der URL haben. Bei WooCommerce gibt es hier keine Limitierungen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass dadurch für Shopify-Händler:innen Nachteile aus SEO-Perspektive entstehen. In unserer Erfahrung zeigen Shopify-Shops ein gutes Ranking. Möglicherweise liegt es daran, dass Google aufgrund der weiten Verbreitung gut mit der Linkstruktur umgehen kann und Shopify-Shops oftmals eine bessere Performance aufweisen.
h. Native vs. kostenpflichtige SSL-Verschlüsselung
SSL-Zertifikate signalisieren Kund:innen, dass sie sich auf einer sicheren Webseite befinden und sensible Informationen, wie z.B. Zahlungsdaten oder Account-Infos entsprechend verschlüsselt werden. Du erkennst eine SSL-zertifizierte Webseite durch das “https” anstelle des “http” in der URL.
Da Sicherheit im E-Commerce eine zentrale Rolle für das Vertrauen spielt, sehen wir Shopify klar im Vorteil: Bereits nach der Einrichtung der Domain wird dein Onlineshop mit einem SSL-Zertifikat versorgt, komplett ohne zusätzlichen Aufwand und Kosten.
Bei WooCommerce ist es hingegen nicht so einfach: Ein SSL-Zertifikat erhältst du nur über ein kostenpflichtiges Plug-in.
7 weitere Gründe, weshalb Shopify sicher ist, erfährst du in unserem Blog.
i. Umständliche vs. einfache DSGVO-Einrichtung
Gerade im europäischen Raum ist ein rechtskonformer Onlineshop unerlässlich. Die gute Nachricht vorab: Obwohl beide Anbieter in Nordamerika sitzen, haben sowohl Shopify als auch WooCommerce auf DSGVO-Anforderungen reagiert und eignen sich grundsätzlich zur rechtssicheren Umsetzung von Onlineshops im deutschsprachigen Raum. Allerdings gibt es kleine Unterschiede zwischen den Plattformen.
Auch abseits der integralen SSL-Verschlüsselung profitieren Shopify-Händler:innen davon, dass sie ihren Shop in nur wenigen Schritten abmahnsicher und DSGVO-konform einrichten können. Rechtstexte und Cookie-Banner lassen sich problemlos im Adminbereich hinterlegen, bzw. über Apps hinzufügen.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur rechtssicheren Einrichtung deines Shopify-Shops findest du in unserem Blog.
Kreditkartenzahlungen verarbeitet Shopify gemäß PCI-DSS-Standard und erfüllt somit in diesem Punkt ebenfalls höchste Sicherheitskriterien.
Für WooCommerce hingegen benötigst du ein spezielles Plugin, um rechtssicher auf dem deutschsprachigen Markt verkaufen zu können. Kostenlose Versionen decken hier oftmals nur die grundlegenden Funktionen ab. Weitere Sicherheitsmaßnahmen, wie die PCI-DSS-konforme Transaktionsverarbeitung, liegen komplett in deiner eigenen Verantwortung.
j. Keine Varianten-Obergrenze vs. Varianten-Limit
Bei Shopify und WooCommerce musst du zu keinem Zeitpunkt befürchten, dass dein Produktangebot zu umfangreich sein könnte. Beide Plattformen bieten dir die Freiheit, theoretisch unendlich viele Produkte anzulegen und umfangreiche Sortimente abzubilden. Unterschiede bestehen jedoch in der Handhabung von Produktvarianten.
Mit Shopify sind zur Zeit 100 Varianten mit drei Dimensionen möglich. Eine Erweiterung auf bis zu 2.000 Varianten ist jedoch bereits angekündigt.
Praktisch bedeutet das, dass du z.B. ein T-Shirt in verschiedenen Größen (S, M, L, XL, usw.), Stoffen (Baumwolle, Polyester) und Farben (Grün, Blau, Rot, Gelb, usw.) anbieten kannst. Durch diese Optionen hast du die drei Dimensionen ausgeschöpft und könntest keine weitere Variante, wie z.B. Halsausschnitt (V-Neck, Rundhals) hinzufügen.
In der Praxis haben wir jedoch selten erlebt, dass diese Begrenzung für die meisten Marken eine wirkliche Hürde darstellt. Lediglich Shops mit komplex konfigurierbaren Produkten und außergewöhnlich vielfältigen Sortimenten, etwa im Bereich Home & Living, könnten dadurch an ihre Grenzen stoßen. Obwohl Workarounds existieren, sind diese nicht immer einfach zu implementieren.
Stellt diese Limitierung für dich dennoch ein Problem dar, empfehlen wir dir eher WooCommerce, welches unbegrenzte Produktvarianten beinhaltet.
k. Begrenzter vs. 24/7-Support
Probleme und Bugs tauchen typischerweise zu den ungünstigsten Zeitpunkten auf. Ein Kundenservice, der dir in solchen Momenten mit Rat und Tat zur Seite steht, schont nicht nur deine Nerven, sondern minimiert im besten Fall erhebliche Umsatzverluste.
Den WooCommerce-Support erreichst du ausschließlich per Mail und auf Englisch. Selbst bei dringenden Problemen musst du hier mit längeren Antwortzeiten rechnen. Probleme, die Apps oder Designs von Drittanbietern betreffen, liegen zudem außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Mitarbeitenden.
Shopify unterstützt dich selbst im günstigsten Preisplan mit einem 24/7-Kundenservice. Per Chat, Mail oder Telefon kannst du jederzeit eine:n Shopify-Mitarbeiter:in kontaktieren und so umfassende Hilfe bei Problemen jeder Art erhalten.
Da im E-Commerce selbst kleinste Fehler für großen Ärger sowie verärgerte Kund:innen sorgen können, ist sofortiges Handeln entscheidend. Dementsprechend ist Shopify für uns in diesem Punkt eindeutig überlegen.
4. Preise von WooCommerce und Shopify im Vergleich
In unserem Vergleich von WooCommerce und Shopify darf selbstverständlich eine Gegenüberstellung der Kosten nicht fehlen. In diesem Abschnitt beantworten wir daher die Frage, welches System im Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugender ist.
a. Kosten WooCommerce
Als Open Source-Software kannst du WooCommerce kostenlos nutzen. Das klingt zuerst verlockend, ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Denn es bedeutet nicht, dass du deinen Onlineshop gänzlich ohne Kosten betreiben kannst.
Zum einen zahlst du Gebühren für deine Domain (bis zu 20€ jährlich). Besitzt du keine eigenen Server, musst du diese außerdem bei entsprechenden Dienstleistern mieten (je nach Anforderungen bis zu 350€ jährlich). Falls du Wartung und Instandhaltung nicht selbst übernehmen kannst, solltest du hierfür außerdem zusätzliche Kosten einkalkulieren.
In unserem Vergleich haben wir bereits erwähnt, dass zahlreiche Funktionen, die nativer Bestandteil von Shopify sind, bei WooCommerce durch kostenpflichtige Plug-ins freigeschaltet werden. Dazu zählen selbst grundlegende Funktionen wie SSL-Zertifikate (bis zu 150€ jährlich). DSGVO-Konformität (z.B. WooCommerce Germanized Standard für 70€ jährlich) und Multichannel-Anbindungen wie Instagram (75€ jährlich). Die Zusatzkosten für Plugins können sich abhängig von deinem Bedarf durchaus häufen.
Außerdem solltest du die Kosten für die Skalierung deines WooCommerce-Shops nicht unterschätzen: Steigende Umsätze bringen häufig erhöhte Anforderungen an den Onlineshop mit sich. Da Ausbau und Optimierung deines Shops bei WooCommerce häufig technische Kenntnisse erfordert, bezahlen viele WooCommerce-Händler:innen für die Zusammenarbeit mit Agenturen.
b. Kosten Shopify
Shopify Basic | 36€/Monatlich | Einstiegsplan für kleine Unternehmen und Einzelpersonen |
Shopify | 105€/Monatlich | Rasant wachsende kleine und mittelständische Unternehmen |
Shopify Advanced | 384€/Monatlich | Große Unternehmen |
Shopify Plus | Ab 2.500$/Monatlich (individuelles Angebot) | Enterprise-Edition von Shopify mit B2B-Anforderungen |
Im Unterschied zu WooCommerce handelt es sich bei Shopify um ein Abo-Modell. Du zahlst also eine monatliche Gebühr, erhältst dafür aber das Rundum-Sorglos-Paket. Hosting, Maintenance und Sicherheitsupdates sind automatisch im Preis enthalten.
Shopify überzeugt zudem durch die große Menge an Inhouse-Funktionen. Alles Wichtige, um einen rechtssicheren und leistungsstarken Onlineshop zu betreiben, ist im Preis inbegriffen.
Alle Shopify-Tarife eignen sich dafür, einen effektiven Onlineshop umzusetzen. Die Unterschiede liegen eher in Einzelheiten, wie den verfügbaren Mitarbeitenden-Accounts oder der Ausführlichkeit des Reportings. Weitere Infos erfährst du in unserer großen Shopify-Kostenübersicht.
Im Punkt Skalierbarkeit ist Shopify aus unserer Sicht unschlagbar: Wenn die Anforderungen an deinen Onlineshop steigen, kannst du in nur wenigen Klicks zu einem höheren Preisplan upgraden. Dadurch ist zu keinem Zeitpunkt eine aufwändige Migration zu einem anderen System notwendig. Mit Shopify Plus erfüllt die Plattform selbst Enterprise-Anforderungen. Mehr dazu in unserem Guide.
Ein weiterer Vorteil: Höhere Preispläne haben geringere Transaktionsgebühren, wovon umsatzstarke Unternehmen besonders profitieren dürften.
5. Fazit: Die Entscheidung zwischen den Shopsystemen
Nun haben wir WooCommerce und Shopify ausführlich hinsichtlich Funktionen und Preis-Leistungs-Verhältnis verglichen. Du bist dir allerdings immer noch unsicher, welches Shopsystem besser zu deinem Business passt? Unsere Checklisten können dich bei deiner endgültigen Entscheidung unterstützen.
a. Für wen eignet sich WooCommerce? (Checkliste)
Erkennst du dich in den folgenden Aussagen wieder, empfehlen wir dir eher die Verwendung von WooCommerce für deinen Onlineshop:
- Dir ist es wichtig, deinen Onlineshop über eigene Server zu betreiben.
- Eventuell betreibst du bereits einen Webauftritt über WordPress, den du nun mit Onlineshop-Funktionalitäten erweitern möchtest.
- Du brauchst 100% Anpassungsspielraum für deinen Shop. Hierfür verfügst du entweder selbst über Programmierkenntnisse, oder beschäftigst Inhouse-Entwickler:innen.
- Für Maintenance, Optimierung und Ausbau verfügst du über Budgets und Ressourcen, um mit externen Experten und Agenturen zusammenzuarbeiten.
- Durch deinen stark fragmentierten Produktkatalog stößt du bei Shopify aufgrund des Limits für Produktvarianten an deine Grenzen.
- Du benötigst maximale Flexibilität bezüglich deiner Linkstrukturen.
- Als Entwickler:in / Bastler:in profitierst du von der kostenfreien Open-Source-Version und bist bereit, auf umfassenden Support zu verzichten.
b. Für wen eignet sich Shopify? (Checkliste)
Treffen diese Eigenschaften auf dich zu, raten wir dir zu Shopify anstelle von WooCommerce:
- Du willst keine Ressourcen und Kosten für Server, Instandhaltung sowie Updates aufbringen und stattdessen von zuverlässigem Cloud-Hosting profitieren.
- Dir ist eine intuitive Handhabung und ein unmittelbarer Start wichtig.
- Du willst dein Sortiment ohne Zusatzkosten an weitere Kanäle, wie z.B. Instagram anbinden.
- Du willst ohne zusätzlichen Aufwand und Kosten höchste Sicherheitsstandards wie SSL-Zertifizierung oder PCI-DSS-Konformität umsetzen.
- Du willst eine ganzheitliche Customer Experience umsetzen und dabei auf ein modernes Ökosystem von Apps zurückgreifen, die nahtlos zusammenarbeiten.
- Du suchst ein skalierbares Shopsystem, welches gemeinsam mit deinem Business wächst - von Einzelpersonen und kleinen Unternehmen bis hin zu Enterprise-Anforderungen.
- Als großes Unternehmen willst du mit dem passenden Tarif von geringeren Transaktionsgebühren profitieren.
- Du willst deine Marke dank hochqualitativer und flexibel anpassbarer Designoptionen ansprechend in deinem Onlineshop repräsentieren.
c. So funktioniert die Migration
Du bist bereits WooCommerce-Händler:in und erwägst nun einen Wechsel zu Shopify?
Eine flüssige Migration erfordert ausführliche Planung und tiefgehende technische Analyse. Daher empfehlen wir die Zusammenarbeit mit darauf spezialisierten Expert:innen.
Wir bei Tante-E haben langjährige Erfahrung bei der Durchführung von Migrationen von verschiedenen Shopsystemen zu Shopify. Unser Vorgehen und die wichtigsten Learnings erfährst du in unserem Guide rund um Shopify Migration.
Du hast weitere Fragen zum Vergleich von WooCommerce und Shopify? Oder benötigst du Unterstützung bei deinem Onlineshop-Projekt? Mit Erfahrung in +200 erfolgreichen Projekten zählen wir bei tante-e zu den führenden Shopify & Klaviyo Agenturen im deutschsprachigen Raum und unterstützen auch dich gerne bei deiner E-Commerce-Reise.
Kontaktiere uns gerne und vereinbare einen persönlichen Beratungstermin. Wir freuen uns, mit dir ins Gespräch zu kommen.
g. Kostenfreie vs. kostenpflichtige Social Media-Anbindung
Im schnelllebigen E-Commerce ist es wichtig, auch über die Grenzen deines Onlineshops hinaus präsent zu sein. Eine besondere Rolle spielt hier Social Media: Tauchst du mit den richtigen Produkten in den Feeds deiner Kund:innen auf Instagram, TikTok, Pinterest & Co auf, kannst du die Bekanntheit deiner Marke nachhaltig steigern.
Mit Shopify erreichst du deine Kund.innen, egal wo sie sich im Web aufhalten. Multichannel-Anbindungen sind integraler Bestandteil jedes Tarifs und lassen sich in nur wenigen Minuten einrichten.
Wie funktioniert die Verknüpfung von Shopify und Social Media genau? Unsere Anleitung für Instagram zeigt dir, wie es geht.
Bei WooCommerce sind Social Media-Anbindungen nicht uneingeschränkt kostenlos möglich. So zahlst du z.B. für Instagram jährlich etwa 75€.