Bereits vor langer Zeit wurde es angekündigt und nun wurde es ausgerollt: Shopify Online Store 2.0, abgekürzt auch OS 2.0 genannt. Es gehört wohl zu den größten und bedeutendsten Neuerungen der letzten Jahre. Aber was hat es damit auf sich, welche Funktionen und Neuerungen gehen damit einher? Hier geben wir einen Überblick.

Welche Funktionen bietet Shopify OS 2.0?

Die neuen Funktionen bieten Händler:innen in erster Linie die Möglichkeit, ohne zu codieren ihre Shops weiter zu individualisieren. Die höhere Flexibilität geht so mit einer besseren Skalierbarkeit einher. Schauen wir sie uns  nun genauer an:

Sections everywhere

Shopify-Händler:innen wissen: Die Startseite kann dem Baukastenprinzip entsprechend umfangreich individualisiert werden. Man kann Abschnitte hinzufügen, entfernen und beliebig positionieren. Diese Funktion wurde mit Shopify OS 2.0 nun auch auf andere Seiten ausgeweitet. 

Denn gerade bei den Produktseiten sah die Sache bisher recht mau aus; es sei denn, sie wurden per Coding individuell gestaltet.

Nun können jedoch auch Produktseiten ohne Coding umfangreich individualisiert werden, indem man beispielsweise unterschiedliche Abschnitte hinzufügt, wie man dies bereits von der Startseite (oder auch von Landing Page Buildern) kennt. Oder Du kannst individuelle Produkt-Templates erstellen und sie bestimmten Produkten zuweisen. Das Ganze sieht so aus:

Shopify OS 2.0 Sections Everywhere

Und auch für die Kategorieseiten stehen nun Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung; am Anfang beschränkte sich diese Funktion nur auf die Produktseiten. Jetzt können auch Kategorieseiten wie Produktseiten individuell gestaltet werden. Beispielsweise kann man den Abschnitten SEO-Texten hinzufügen und sie so positionieren, dass die Benutzer:innenfreundlichkeit (vor allem im Hinblick auf Responsiveness) nicht darunter leidet.

Aber auch über Produkt- und Kategorieseiten hinaus können weitere Seiten wie eine Über-uns-Seite erstellt werden, um so beispielsweise das Storytelling Deiner Marke zu optimieren.

Die Anpassungen werden im Theme-Editor durchgeführt. Man passt die Produkt- und Kategorieseiten (oder andere) also nicht im “normalen” Adminbereich an, sondern innerhalb des Themes bzw. der “Theme-Architektur”.

Neue Metafields-Funktion

Eine weitere Neuerung betrifft die Metafelder, die zum Einsatz kommen, wenn besondere produktspezifische (Zusatz-)Informationen und Inhalte (wie Bilder) hinterlegt werden sollen, die im Shop-Editor nicht vorkommen, weil sie sozusagen “exotisch” sind. Das kann beispielsweise die Anzahl der Wiederverwendung eines Mehrwegproduktes, das Bild eines Labels (z.B. vegan oder vegetarisch), eine produktabhängige Lieferzeit oder die Lebensdauer eines Leuchtmittels sein.

Nun können die meisten Metafelder im Theme-Editor hinterlegt und mit dem Theme verknüpft werden, ohne codieren oder eine App nutzen zu müssen. Die Zusatzinformationen oder Dateien werden dann relativ unkompliziert nur auf den relevanten Seiten angezeigt.

Einer unser Projektmanager:innen, Vincent, hat ein folgendes Tutorial erstellt; dort erklärt er unter anderem, wie Du Shopify OS 2.0 richtig einsetzt und wie Du es nutzt:

Wann steht Shopify OS 2.0 für wen zur Verfügung?

Zunächst waren die Funktionen nur für neue Shops freigeschaltet. Mittlerweile gibt es aber dutzende Themes, die die Funktionalitäten von Shopify OS 2.0 anbieten, sodass auch bestehende Shops nun davon profitieren können. Die meisten, die kostenpflichtig sind, unterstützen sie bereits.

Bei den kostenlosen hingegen ist nur das Dawn-Theme kompatibel mit OS 2.0, was gleichzeitig auch das neue Standard-Theme von Shopify ist und somit Debut ersetzt. Laut Aussagen von Shopify soll die Ladegeschwindigkeit von Dawn übrigens bis zu 35% schneller sein als Debut.

Jedoch ist das Dawn-Theme selbst eher als ein “Gerüst”, auf Basis derer noch viele Anpassungen vorgenommen werden müssen, wie dies bei kostenlosen Themes im Grunde immer der Fall ist. Wir empfehlen daher eines der kostenpflichtigen OS 2.0-Themes, falls es ein professioneller Shopify-Shop sein soll, der das Ziel hat zu wachsen und eine Marke zu bilden. Diese verfügen über ein erheblich besseres Design und wesentlich mehr Möglichkeiten mit Abschnitten und Funktionalitäten.

Die Themes, die Shopify OS 2.0 unterstützen, sind im Shopify Themes Store dementsprechend gekennzeichnet; es gibt aber auch eine eigene Kategorie dafür:

Shopify Themes Store

Was müssen bestehende Shops beachten?

Bestehende Shops müssen die Themes updaten, um die Funktionen von Shopify OS 2.0 nutzen zu können, sofern sie es auch unterstützen. Allerdings sollte man darauf achten, dass (individuelle) Implementierungen, die zuvor durchgeführt wurden, nicht verlorengehen. Denn ein Update ist wie eine Neuinstallation, sodass die Gefahr besteht, dass bei einem Update die Implementierungen nicht automatisch übernommen werden. 

Alternativ, wenn im Shop bereits eine Vielzahl an individuellen Anpassungen vorgenommen wurde, empfehlen wir über einen anderen Weg zu gehen: Das Theme von einer Shopify Agentur oder einer Entwickler:in anpassen zu lassen. In dem Falle würde der aktuelle Code des Themes modifiziert und auf die OS 2.0 Logik geupgradet werden - ein teilweise nicht unaufwändiges Unterfangen, welches Zeit und Ressourcen binden kann. 

Braucht man sonst überhaupt noch Entwicklungsteams?

Alles, wofür vorher ein Coding benötigt wurde, kann also nun auch selbst durchgeführt werden. Und natürlich hat das auch Auswirkungen auf Entwicklungsteams und Expert:innen-Agenturen wie uns, weil dies ja unser Metier ist.

Eines vorweg: Wir selbst sind von den neuen Funktionen von Shopify OS 2.0 mehr als begeistert. Aber wir möchten auch kurz erläutern, warum nichtsdestotrotz die Expertise von Entwickler:innen und Berater:innen gebraucht werden:

  1. Den einen Grund haben wir bereits genannt: Ein reibungsloses Update ohne Verlust von Implementierungen kann nur von Expert:innen garantiert werden. 
  2. Ein weiterer Punkt ist eher allgemeiner Natur: Mehr Möglichkeiten bedeuten auch mehr Komplexität. Und wer die Wahl hat, hat bekanntlich auch die Qual. Der enorme Funktionsumfang kann daher leicht überfordern, was besonders für Laien gilt. Wir helfen hier das richtige Theme für deine Bedürfnisse zu wählen und helfen dir dieses bestmöglich einzusetzen und das Maximale herauszuholen.
  3. Und der dritte Grund betrifft die Beratung:  Es ist verständlich, dass sich Händler:innen kreativ austoben wollen, wenn es ihnen leichter gemacht wird. Aber nicht alles, was “tres chic” oder “fancy” aussieht, ist auch sinnvoll. Was anderswo klappt und wovon man sich möglicherweise inspiriert fühlt, muss nicht zwangsläufig auch im eigenen Shop klappen. Denn jede Marke ist individuell. 
  4. Auch mit dem neuen Feature OS 2.0 sind nicht alle individuellen Wünsche und Funktionalitäten abgedeckt; das würde ja auch den Rahmen sprengen, da jede Marke etwas Besonderes ist und Händler:innen der Einzigartigkeit ihrer Marke besonders Ausdruck verleihen möchten. Wenn Du also Abschnitte, Elemente oder auch Funktionalitäten benötigst, die das Theme nicht abbilden kann, so benötigst Du weiterhin Coding-Expertise, um dies einzuarbeiten.

Was ist für den eigenen Shop sinnvoll, was nicht? Wie kann die eigene Marke am besten vermarktet werden, wie die Customer Journey erleichtert und die Benutzer:innenfreundlichkeit optimiert werden? Bei solchen Fragen ist die Expertise von Expert:innen sinnvoll, um nichts falsch zu machen. Die Beratung rund um Shopify, das richtige Theme, die richtigen Apps, den richtigen Einsatz und gezielte individuelle Anpassungen - dies wird mit dem neuen OS 2.0 umso wichtiger und relevanter.

Wir helfen sehr gerne, falls Du Unterstützung brauchst. Als eine der führenden Shopify-Expert:innen-Agenturen im deutschsprachigen Raum haben wir nicht nur mehr als 200 Projekte realisiert und Shops unter anderem von bekannten Marken wie Vly oder MDLA (die Marke von Tokio Hotel) unterstützt, sondern wurden auch ausgezeichnet. Daher würden wir uns freuen, falls wir auch Dir helfen können. 

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