Der Black Friday ist nun wieder vorbei. Wie jedes Jahr stellt sich die Frage, wie erfolgreich er diesmal war. Welche Änderungen gibt es gegenüber dem Vorjahr? Welches Resümee kann man ziehen? Wir haben die aktuellen Zahlen und Einschätzungen zusammengefasst.

Beim Blick auf die Zahlen, die unmittelbar nach dem Ende von Black Friday erhoben bzw. ermittelt wurden, fällt eines auf: Sie sind recht ambivalent. Gehen wir nun konkreter darauf ein:

Shopify: Top mit erneutem Umsatzrekord

Shopify-Händler:innen haben erneut einen Umsatzrekord aufgestellt und ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr noch mal erhöht, und zwar um 21%. Dabei waren die Umsätze letztes Jahr schon rasant gestiegen (75% gegenüber 2019), aber das ohnehin hohe Niveau wurde noch einmal übertroffen.

Das gilt auch für den durchschnittlichen Warenkorbwert; im Durchschnitt haben Kund:innen auf Shopify Käufe für 101,20$ getätigt, im Vorjahr waren es noch 90,70$.

In Deutschland stieg der Warenkorbwert von 75€ im Jahr 2020 auf fast 90€ in diesem Jahr.

Wenig überraschend waren die anglophonen Länder (USA, Kanada, Großbritannien), wie in den Jahren zuvor, besonders umsatzstark. Schaute man sich jedoch die Live-Berichte von Shopify an, konnte man feststellen, dass auch West- und Mitteleuropa, und hier ganz besonders der deutschsprachige Raum, ebenfalls stark abgeschnitten hat.

Was auch besonders interessant ist: 72% aller Verkäufe erfolgten über mobile Geräte; das ist ein Anstieg von sage und schreibe 67% gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung und die Zahlen verdeutlichen nochmal die Bedeutung von Responsiveness, also der Optimierung des Shops für mobile Geräte.

Zwar sind auch die Umsätze der Verkäufe über den Desktop gestiegen, was aber der Tatsache geschuldet ist, dass die Umsätze im Allgemeinen gestiegen sind und daher eine eher quantitative Aussagekraft haben. Insgesamt hat der Desktop nämlich einen Anteil von lediglich 28% an den Gesamtverkäufen.

Gesamtumsatz (ohne Shopify) gesunken

Schaut man sich hingegen die Umsätze an Black Friday in ihrer Gesamtheit an, also die Umsätze von Nicht-Shopify-Händler:innen, so stellt man fest, dass sie vergleichsweise deutlich gesunken sind; besonders in Europa. Nur in den USA ist der Rückgang um lediglich 3% geringer ausgefallen. Aber was sind die möglichen Gründe?

(Mögliche) Gründe für den Umsatzrückgang

Es gibt eine Reihe von Erklärungen, warum der diesjährige Black Friday, anders als bei Shopify-Händler:innen, in seiner Gesamtheit keinen Rekord gebrochen hat. Folgende Gründe dürften ausschlaggebend gewesen sein:

"Black Friday" wird zur "Black Week"

Gerade in den letzten Jahren ist zu beobachten, dass immer mehr Händler:innen den Black Friday auf eine ganze Woche ausdehnen und ihn somit zur "Black Week" umwidmen. Infolgedessen werden die Verkäufe und Umsätze auch "gestreckt". Dass Kund:innen dem einen Tag, dem Black Friday, entgegenfiebern und nur an jenem Tag Käufe tätigen, wird immer mehr zur Seltenheit.

Stattdessen beginnen die Rabattaktionen oft schon viel früher. Denn betrachtet man den gesamten November, so stellt man fest, dass die Umsätze in der Woche, in der die Black Week stattfindet, höher ist als an anderen Wochen.

Singles Day am 11.11

Während im Rheinland der 11.11 den Start der Karnevalssession markiert und es in einen Ausnahmezustand versetzt, scheint sich der Singles Day als Verkaufsevent am 11.11 immer mehr zu etablieren. Erfunden wurde der Singles Day in China von Studierenden zunächst als Pendant zum Valentinstag, damit auch Singles ihren "Feiertag" haben.

Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Unternehmen darauf aufmerksam und richteten ihre Angebote danach. Jack Ma, der Gründer von Alibaba, hat daraus schließlich das größte Onlineshopping-Event gemacht. In China wird er als riesiges Event gefeiert und lange Zeit beschränkte sich das Ganze nur auf China, anderswo wurde er kaum wahrgenommen. 

Das scheint sich jedoch langsam zu ändern: Immer mehr Händler:innen in westlichen Ländern bieten Rabatte am Singles Day, sodass viele Kund:innen ihre Käufe auch vorziehen. Denn auch das zeigen die Zahlen: Ab dem Singles Day steigen die Umsätze im Vergleich zu den vorherigen Wochen.

Early Access für treue Kund:innen

Viele Händler:innen belohnen die Treue ihrer Kund:innen und Newsletter-Abonnent:innen mit einem früheren Zugang zu den Rabattaktionen. Zum einen um die Bindung zu den Kund:innen zu stärken, zum anderen auch, um beispielsweise neue Newsletter-Abonnent:innen zu gewinnen. Auch dadurch kommt es zu "Streckungen" der Verkäufe.

Aktuelle Lieferengpässe

Eine Rolle dürfte auch die Berichterstattung über Lieferengpässe gespielt haben, wodurch die diesjährige Weihnachtssaison eine besondere Herausforderung für Händler:innen darstellt. Kund:innen könnten vermehrt ihre Weihnachtseinkäufe vorgezogen haben, um rechtzeitig Geschenke zu kaufen und am Ende unter Umständen nicht mit leeren Händen dazustehen.

Besonderes Pandemiejahr 2020

Corona begleitet uns leider immer noch und die Pandemie ist nicht vorbei. Allerdings herrschte im Jahr 2020 eine ganz andere Situation: In vielen Ländern der Welt gab es teils starke Einschränkungen inklusive Schließungen, zudem waren die Menschen auch vorsichtiger, weil es noch keine Impfstoffe gab. Oft blieb gar nichts anderes übrig, als online einzukaufen, was folglich zu Rekordumsätzen im E-Commerce führte.

Fazit

Der diesjährige Black Friday war für Shopify-Händler:innen, entgegen dem allgemeinen Trend, erneut mit einem Rekord verbunden. Das beweist, dass Shopify-Shops eine relevante Popularität genießen. Dafür, dass die Gesamtumsätze außerhalb des Shopify-Universums an Black Friday gesunken sind, gibt es mehrere Gründe: dazu gehören, wie bereits genannt, beispielsweise die Ausdehnung des Black Friday auf die ganze Woche, sodass die Verkäufe "gestreckt" werden.

Im Monatsvergleich kann man jedoch feststellen, dass ab dem Zeitpunkt des Single Days im Vergleich mit vorherigen Wochen die Umsätze höher liegen.

Und das bedeutet nicht nur, dass diese Zeit im November eine wichtige Zeit markiert, um Umsätze zu generieren, und infolgedessen eine bedeutende Relevanz besitzt. Es bedeutet auch, dass sich als Folge des Wandels des Einkaufsverhaltens auch die eigene Verkaufsstrategie eventuell angepasst werden muss.

Was an Black Friday alles beachtet werden muss und ob es sich überhaupt lohnt, mitzumachen, haben wir in diesem Artikel thematisiert. Tipps für das E-Mail-Marketing und welche Kampagnen möglich sind, haben wir hingegen in folgendem Artikel aufgelistet.

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