Man liest und hört es mittlerweile täglich: Überall herrschen Lieferengpässe, die in dieser Intensität und Breite beispiellos sind. Während manche Händler:innen sie deutlich zu spüren bekommen, sind andere weniger betroffen.
Hinzu kommt, dass Online-Händler:innen dieses Jahr auch mehr Konkurrenz haben als im letzten Jahr: Während 2020 Weihnachtsmärkte ausfielen, starten sie dieses Jahr vielerorts früher als sonst, nämlich bereits Mitte November. Verbraucher:innen werden also früher in Weihnachtsstimmung versetzt, was auch gegebenenfalls zur Folge haben könnte, dass sie früher Weihnachtsgeschenke kaufen; vielleicht spontan, während sie auf Weihnachtsmarktbesuch in der Innenstadt sind. Und die Nachrichten über mögliche Lieferengpässe könnten die frühere Kaufabsicht vielleicht noch verstärken.
Zu früheren Weihnachtseinkäufen raten auch Expert:innen: Zwar warnen sie vor Panikkäufen, denn so apokalyptisch ist es nun auch nicht, aber bei einigen Artikeln würde dies durchaus Sinn machen.
Aber inwiefern ist das wichtig für Deine Verkaufsstrategie an Weihnachten? Zum einen wird der Kuchen wieder geteilt, weil der Onlinehandel, anders als letztes Jahr, mit dem stationären Handel um die Kund:innen buhlt. Das besagt auch eine repräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag von Yahoo: 78% geben an, zumindest einen Teil der Geschenke wieder im stationären Handel kaufen zu wollen. Zum anderen müssen Händler:innen auf das geänderte Kaufverhalten der Kund:innen natürlich reagieren.
Hier geben wir Dir 8 Tipps, wie Du auf die Herausforderungen reagierst:
1. Informiere darüber, ob Lieferengpässe drohen
Unabhängig davon, ob Du von Lieferengpässen betroffen bist oder nicht, kannst Du Deine Kund:innen darüber informieren, wie der Stand der Dinge bei Dir ist.
Falls Du davon betroffen bist, solltest Du Deine Kund:innen unbedingt darüber informieren, damit sie in Deinem Shop rechtzeitig die Käufe tätigen können.
Falls Du nicht von Lieferengpässen betroffen bist, kann eine kurze Info darüber helfen, dass sich Kund:innen diesbezüglich keine Sorgen machen müssen. Zum Beispiel: Trotz der aktuellen Lieferengpässe kannst Du weiterhin wie gewohnt bei uns bestellen. Dann hätten sie nämlich Gewissheit darüber, dass sie in Deinem Shop jederzeit das finden, was sie wollen.
2. Lieferzeiten (eventuell) anpassen
Ob bedingt durch Lieferengpässe oder durch saisonale Besonderheiten: Bei den Lieferzeiten ist Transparenz nicht nur gesetzliche Pflicht. Viele Kund:innen haben wenig Verständnis dafür, wenn sich die Lieferzeiten verzögern, wie eine Studie von Oracle herausgefunden hat. Warten Kund:innen länger als erwartet, neigen sie mehrheitlich nicht nur dazu, die Bestellung zu stornieren (83%); für 71% wäre dies sogar ein Grund, den Anbieter in Zukunft zu meiden.
Zwar erhöhen Versanddienstleister zur Weihnachtszeit ihre Kapazitäten, zu Verzögerungen kommt es aber oft dennoch. Deine Kund:innen solltest Du diesbezüglich explizit informieren, damit sie am Ende nicht böse überrascht sind.
3. E-Mail-Kampagne zu Weihnachten früher starten
Oft starten E-Mail-Kampagnen anlässlich von Weihnachten erst im Dezember. Aber es würde Sinn machen, sie diesmal vorzuziehen. Es ist vielleicht außergewöhnlich, aber was ist seit Corona schon gewöhnlich? In der frühen Phase der Kampagne muss zunächst nicht explizit auf Weihnachten eingegangen werden, sondern allgemein auf Geschenke bzw. Geschenkideen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür liefert H&M:
Beworben wird die Möglichkeit, tolle Geschenke zu finden, außerdem werden Geschenkideen gezeigt. Weihnachten wird dabei (vorerst) nicht erwähnt; es ist jedoch naheliegend, dass dabei hauptsächlich Weihnachtsgeschenke gemeint sind, weil der Newsletter im November verschickt wurde. Im Laufe der Zeit kannst Du sukzessive auf Weihnachten eingehen.
4. Social-Media-Aktivitäten verstärken und anpassen
Social Media spielt insbesondere in den jüngeren Altersgruppen eine große Rolle, was die bereits genannte YouGov-Umfrage ebenfalls belegt hat. Sie setzen besonders auf Social Media, um sich für Käufe inspirieren zu lassen. Insofern solltest Du zur Weihnachtszeit verstärkt auf Social Media setzen, um Deine Follower:innen zu erreichen und zu inspirieren - und sie damit als Kund:innen zu gewinnen.
5. Biete Entertainment für Deine Kund:innen
Menschen legen heute viel mehr Wert auf Erlebnisse und Entertainment, was sich auch am Sprachgebrauch (der eben auch ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen ist) äußert: Infotainment oder Dokutainment sind "neudeutsche" Ausdrücke, die man oft hört und eben auch erlebt.
Insofern solltest Du Deinen Kund:innen etwas bieten, damit ihr Einkaufserlebnis etwas Besonderes ist und sich Dein Shop von anderen unterscheidet. Beispiele können sein:
- Digitale Adventskalender: Zum einen besuchen Kund:innen auf diese Weise Deinen Shop regelmäßig, weil Du sie neugierig machst, zum anderen erzielst Du bei ihnen einen Überraschungseffekt.
- Gamification: Auf spielerische Weise können Kund:innen Deinen Shop entdecken oder an Gewinnspielen teilnehmen.
6. Gutscheine anbieten
Wir haben es bereits mehrfach erwähnt und können es immer wieder empfehlen, da überraschenderweise viele Shops es nicht tun: Gutscheine anbieten. Sie sind in allen Shopify-Plänen kostenlos enthalten und die Erstellung auch sehr einfach. Und angesichts der Tatsache, dass besonders an Weihnachten Gutscheine zu den häufigsten Geschenken gehören, ist es fast schon ein Muss, dass sie zum Produktsortiment gehören. Wie Du Geschenkgutscheine auf Shopify anlegst, zeigen wir in diesem Artikel.
7. Geschenkverpackungsservice anbieten
Guter Service wird von Kund:innen sehr geschätzt. Jedoch ist er - auch das überrascht- nicht überall eine Selbstverständlichkeit. Als Händler:in solltest Du daher alles tun, um Kund:innen einen Service anzubieten, der ihnen das Leben leichter macht.
Dazu gehört das Verpacken von Geschenken, das für nicht wenige Menschen regelrecht eine Qual ist. So schön das Verschenken ist - das Verpacken von Geschenken ist es oftmals nicht. Indem Du Deinen Kund:innen also einen Geschenkverpackunsservice anbietest, kaufen sie eventuell lieber bei Dir, weil sie diesen Service anderswo nicht finden. Wie Du ihn auf Shopify anbieten kannst, erfährst Du in diesem Artikel.
8. Rückgabefrist verlängern
Die Verlängerung der Rückgabefrist gehört wohl zu den wichtigsten Services. Beschenkt wird nämlich oft, nachdem die gesetzliche Rückgabefrist endet. Mit einer temporären Verlängerung nimmst Du Deinen Kund:innen die Sorge, dass sie einen Artikel eventuell nicht mehr zurückgeben können, falls es nötig ist.
Fazit
Die diesjährigen Herausforderungen sind besonders, aber mit der richtigen Reaktion zu stemmen. Wichtig sind Transparenz bezüglich eventueller Lieferengpässe, das aktive und etwas frühere Buhlen um die Gunst der Kund:innen, das Bieten eines besonderen Einkaufserlebnisses und natürlich guter Service. Deine Kund:innen müssen sich gut aufgehoben fühlen, denn gerade die Vorweihnachtszeit ist für viele Menschen auch mit Stress verbunden. Und mit einem Rundum-Sorglos-Erlebnis musst Du die Herausforderungen nicht fürchten.
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