Bevor du mit dem Verkauf auf Shopify startest, gibt es eine Reihe an Einstellungen, die du unbedingt vornehmen solltest. Diese Einstellungen legen den Grundstein für den Erfolg deines Online-Shops, indem sie sicherstellen, dass wichtige Funktionen wie Zahlungen, Versand und Checkout reibungslos funktionieren.
In diesem Tutorial, basierend auf den Erfahrungen unseres Shopify-Experten Adrian, führen wir dich Schritt für Schritt durch alle Grundeinstellungen - vom Versand, über die Zahlungsanbieter, Einrichtung des Checkouts, Domains bis zu den Steuern. So kannst du völlig sicher sein, dass dein Onlineshop optimal vorbereitet ist für deine Kund:innen.
Unser E-Commerce-Experte Adrian hat bereits zahlreiche Brands beim Start auf Shopify unterstützt. In seinem Buch Shopify für Dummies gibt er Händler:innen alle wichtigen Infos an die Hand, um sich auf Shopify zurechtzufinden (auf Amazon ansehen / im lokalen Buchhandel ansehen).
1. Überblick: Die Grundeinstellungen auf Shopify
1.1. Das sind die wichtigsten Einstellungen auf Shopify:
Neben der Gestaltung deines Shops und der Produktpflege gibt es im Shopify-Adminbereich auch viele wichtige Grundeinstellungen, die deine Aufmerksamkeit benötigen. Diese findest du im Menü auf der linken Seite unter "Einstellungen".
In diesem Bereich kannst du alles von den Shop-Informationen bis hin zu den Zahlungsmethoden konfigurieren. Dazu gehören
- Grundinformationen: Hinterlege grundlegende Informationen wie Adresse, Kontaktmöglichkeiten und die Shop-Währung.
- Preispläne und Abrechnung: Wähle das passende Shopify-Paket aus und verwalte deine Rechnungen. In unserem Blog findest du eine Übersicht zu den Preisplänen von Shopify.
- Benutzer und Berechtigungen: Erstelle Mitarbeiterkonten und vergib Zugriffsrechte.
- Zahlungsanbieter: Füge Zahlungsanbieter hinzu, die deine Kunden nutzen können.
- Versandeinstellungen: Definiere Versandoptionen und -regeln für deinen Shop.
- Checkout: Passe den Checkout-Prozess an deine Bedürfnisse an.
- Benachrichtigungen: Konfiguriere die E-Mail-Benachrichtigungen, die deine Kunden erhalten.
- Steuereinstellungen: Lege fest, wie Steuern berechnet und angezeigt werden sollen.
Shopify entwickelt sich kontinuierlich weiter. Dementsprechend kannst du damit rechnen, dass im Laufe der Zeit noch weitere Einstellungsmöglichkeiten dazukommen werden. Im Folgenden führen wir dich Schritt für Schritt durch die wichtigsten Optionen.
2. Zahlungsanbieter im Shopify-Shop hinterlegen
2.1. Die beliebtesten Zahlungsmethoden im Internet
Unsere Erfahrung bestätigt: Das Angebot an Zahlungsmethoden in deinem Shopify-Shop ist einer der wichtigsten Faktoren für eine positive Customer Experience. Damit deine Kund:innen beim Checkout Transaktionen durchführen können, musst du die entsprechenden Zahlungsanbieter zuerst in deinem Shop hinzufügen und aktivieren.
Dank einer Vielzahl an bestehenden Integrationen erfolgt das auf Shopify zum Glück ganz unkompliziert in nur wenigen Schritten.
Unserer Erfahrung nach sind das die beliebtesten Zahlungsmethoden in Deutschland, die du in deinem Onlineshop integrieren solltest:
- Kreditkartenzahlung: Auch wenn es lange Zeit weniger verbreitet war, wollen in jüngster Zeit immer mehr Kund:innen mit Kreditkarte bezahlen. Ermögliche daher Zahlungen über VISA, Mastercard und andere Karten.
- Apple Pay und Google Pay: Ideal für mobile Nutzer.
- Paypal: Die beliebteste Zahlungsmethode in Deutschland, die den Großteil deiner Onlineshop-Transaktionen abdecken wird.
- Sofortüberweisung: Eine schnelle und sichere Methode für Kunden, die Vorkasse bevorzugen.
- Kauf auf Rechnung: Diese Methode ist besonders bei älteren Zielgruppen beliebt und kann über Klarna in Shopify integriert werden. Zahlungsanbieter wie Klarna Kauf auf Rechnung minimieren das Risiko, welches durch den verzögerten Zahlungseingang bei dir entsteht, verlangen aber hohe Transaktionsgebühren.
Wir empfehlen dir unbedingt, das integrierte Zahlungsgateway von Shopify namens Shopify Payments zu verwenden. Dieses ermöglicht es dir, ohne externe Anbieter die wichtigsten Zahlungsmethoden wie Kreditkartenzahlung oder Apple Pay anzubieten. Gleichzeitig sparst du die Shopify-eigenen Transaktionskosten. Alle Details zur Einrichtung und Einsatz erfährst du in unserem Blog.
2.2. So hinterlegst du Zahlungsanbieter in Shopify
Öffne in deinem Shopify-Account in den Einstellungen den Bereich “Zahlungen”. Du gelangst zu einer Eingabemaske, über die du deine Zahlungsanbieter hinterlegen kannst.
Generell kann man bei Shopify zwischen zwei Arten von Zahlungsmethoden unterscheiden:
- Automatisierte Zahlungsmethoden: Diese sind einfach zu integrieren und umfassen Dienste wie Shopify Payments und Paypal. Die Einrichtung erfolgt schnell, und die Zahlungen werden automatisch abgewickelt.
- Manuelle Zahlungsmethoden: Diese erfordern mehr Aufwand, da du Zahlungen manuell überprüfen und verbuchen musst, z.B. bei Vorkasse. Zahlungsabgleich und Überprüfung der eingehenden Geldbeträge musst du händisch übernehmen.
2.3. PayPal auf Shopify hinzufügen
Aktiviere PayPal in deinem Onlineshop, indem du in den Einstellungen zu “Zahlungen” navigierst. Unter “Unterstützte Zahlungsmethoden” findest du die Option “PayPal aktivieren ”.
Anschließend wirst du durch die weiteren erforderlichen Schritte geleitet. Du musst eine Verbindung herstellen zwischen deinem Shopify Account und deinem PayPal Geschäftskonto. Dass die Einrichtung erfolgreich war, erkennst du, wenn sich der Status vom roten “inaktiv” zum grünen “aktiv” ändert.
2.4. Manuelle Zahlungsmethoden hinterlegen
Um eine manuelle Zahlungsoption hinzuzufügen, befolgst du den gleichen Ablauf. Gehe zu “Einstellungen” und dann “Zahlungsmethoden”. Im Bereich “Manuelle Zahlungsmethoden” wirst du dann durch die weiteren Schritte geführt, um deine gewünschte Zahlweise zu ergänzen.
Ein Tipp von uns: Bedenke unbedingt, dass manuelle Zahlungsmethoden wie Vorkasse in deinem Alltag als Shopify-Händler:in viel händischen Aufwand und mögliche Zahlungsausfälle bedeuten können, besonders bei hohen Bestellvolumen. Überleg daher genau, ob sich dieser Aufwand für dich rentiert.
3. Versandeinstellungen auf Shopify hinterlegen
Der Versand ist ein weiterer wichtiger Bereich, den du in deinem Shopify-Shop unbedingt konfigurieren solltest. Gehe dafür zu „Versand und Zustellung“ in den Einstellungen.
In den Versandeinstellungen findest du folgende wichtige Optionen:
- Versandprofile
- Versandzonen
- Versandtarife
- Versandregeln
3.1. Versandprofile erstellen
Hier kannst du für unterschiedliche Produkte und Produktgruppen individuelle Versandtarife und -regeln festlegen. Wenn du neben den Standardprodukten z.B. auch Sperrgüter hast, die per Spedition verschickt werden müssen, kannst du diese Unterschiede problemlos berücksichtigen. Shopify erlaubt dir, verschiedene Versandprofile anzulegen, um solche Anforderungen zu erfüllen.
In der Regel ist bei der Eröffnung deines Shopify Shops zunächst ein allgemeines Versandprofil für alle Produkte eingerichtet. Möchtest du für spezielle Produktgruppen weitere Versandprofile hinzufügen, kannst du dies ganz einfach über den Button "Neues Profil erstellen" erledigen.
Unsere Empfehlung: Halte deine Versandregeln und -profile so einfach wie möglich. Denn je komplexer die Einstellungen, desto aufwändiger wird es, sie später anzupassen.
3.2. Versandzonen einrichten
Du kannst unterschiedliche Versandtarife und -regeln je nach Empfängerland festlegen. Dabei hast du die Möglichkeit, folgende Unterscheidungen zu treffen:
- In welche Länder du versendest.
- In welche Länder du nicht versendest.
- Ob bestimmte Länder, in die du versendest, zu einer gemeinsamen Versandzone zusammengefasst werden sollen (für diese Länder gelten dann identische Versandregeln).
Im oberen Bereich deines ausgewählten Versandprofils siehst du die Produkte, für die das allgemeine Profil gilt, und somit die festgelegten Versandtarife und -regeln. Darunter werden die verschiedenen Versandzonen angezeigt.
Folgendes kannst du hier einstellen:
- Neue Versandzonen erstellen: Klicke auf die Schaltfläche „Zone erstellen“, um weitere Versandzonen anzulegen. Es öffnet sich ein Fenster, in dem dir alle Länder der Welt angezeigt werden. Du kannst die gewünschten Länder und Regionen per Checkbox auswählen und zu einer Versandzone hinzufügen.
- Bestehende Versandzonen anpassen: Möchtest du eine bereits erstellte Versandzone bearbeiten, klicke auf die drei Punkte rechts neben dem Namen der Versandzone und wähle im Dropdown-Menü „Zone bearbeiten“. Ein Fenster öffnet sich, in dem du die enthaltenen Länder und Regionen durch An- oder Abwählen der Checkboxen ändern kannst.
- Bestehende Versandzonen löschen: Wenn du eine Versandzone entfernen möchtest, klicke ebenfalls auf die drei Punkte neben dem Namen der Versandzone. Anstatt „Zone bearbeiten“ wählst du „Löschen“, um die Versandzone zu entfernen.
3.3. Versandregeln und Versandtarife definieren
Für jede Versandzone kannst du verschiedene Tarife festlegen, die auf bestimmten Regeln basieren. Dabei hast du folgende Optionen:
- Transportzeit: Hier legst du den Namen des Versandtarifs fest, der deinen Kundinnen im Checkout angezeigt wird.
- Preis: Dies ist der Betrag, den deine Kunden für den Versand im Checkout bezahlen.
- Bedingte Preisgestaltung: Du kannst den Versandpreis basierend auf dem Artikelgewicht oder dem Bestellwert festlegen. So kannst du beispielsweise je nach Bestellwert einen höheren oder niedrigeren Versandpreis definieren.
- Minimum und Maximum: Hier legst du die Preisspanne fest, innerhalb derer der von dir bestimmte Versandpreis gilt. Du kannst beispielsweise festlegen, dass ein bestimmter Tarif bei einem Bestellwert von 0,00 EUR bis 50,00 EUR greift.
Du kannst bei der Berechnung des Versandtarifs zwischen Artikelgewicht und Bestellpreis als Grundlage wählen. Wir raten jedoch, dass du dich entweder für das Artikelgewicht oder den Bestellpreis entscheidest und nicht beides kombinierst. Andernfalls besteht die Gefahr, dass im Checkout unterschiedliche Versandtarife angezeigt werden, was zu Verwirrung und möglichen Kaufabbrüchen führen kann.
4. Den Checkout einstellen
Während du das Aussehen des Checkouts im Shopify Theme Editor anpassen kannst, lassen sich grundlegende Einstellungen über den Bereich „Einstellungen“ in Shopify konfigurieren.
Wie kannst du das Aussehen deines Shopify-Shops anpassen und neue Seiten erstellen? Mehr dazu in unserem kompletten Guide zum Theme Editor von Shopify 2.0.
Hier sind einige der Optionen, die du in den Einstellungen bezüglich des Checkouts festlegen kannst:
- Kunden-Kontaktmethode: Du kannst wählen, ob deine Kunden ihre Telefonnummer oder E-Mail-Adresse als primäre Kontaktmethode angeben sollen.
- Abzufragende Kundeninformationen: Du kannst festlegen, welche Informationen zwingend von deinen Kunden bei der Bestellung angegeben werden müssen und welche optional sind. Dazu gehören der Vor- und Nachname, das Unternehmensfeld, die Adresszeile 2 sowie die Angabe einer Telefonnummer.
- Anmeldung zum Newsletter: Um deine E-Mail-Kontaktliste zu erweitern, kannst du deinen Kunden die Möglichkeit geben, sich über eine Checkbox für den Newsletter anzumelden.
- Automatische Adressvervollständigung: Shopify bietet die Option, die automatische Vervollständigung von Adressen zu aktivieren, was es deinen Kunden erleichtert, ihre Adresse korrekt einzugeben.
- Finalen Bestätigungsschritt aktivieren: In den USA ist ein letzter Bestellbestätigungsschritt nicht immer erforderlich, in Deutschland jedoch schon. Daher solltest du diese Option aktivieren, um den Erwartungen im deutschen Markt gerecht zu werden.
- E-Mails zu abgebrochenen Checkouts: Shopify bietet eine Funktion, die es ermöglicht, Kunden, die den Bestellvorgang abbrechen, automatisch per E-Mail zu kontaktieren. Da dies im europäischen Raum strikteren Vorschriften unterliegt, solltest du diese Funktion deaktiviert lassen.
- Checkout-Sprache: Du kannst die Sprache des Checkouts einstellen. Standardmäßig ist dies Deutsch, wenn du im deutschsprachigen Raum verkaufst.
5. Sonstige wichtige Einstellungen
Neben den bereits genannten Einstellungen zu Zahlungsmethoden, Versand und Checkout findest du noch weitere, vielfältige Optionen. Auf einige aus unserer Sicht besonders relevante Konfigurationsmöglichkeiten wollen wir in diesem Artikel besonders eingehen.
5.1. Steuereinstellungen
Ein zentraler Aspekt für deinen Shopify-Shop ist die korrekte Einstellung der Steuersätze, besonders wenn du Produkte mit unterschiedlichen Steuersätzen verkaufst. Im Bereich „Steuern und Zollgebühren“ kannst du die Details zur Berechnung der Steuern in deinem Online-Shop festlegen. Hier kannst du basierend auf den Versandzonen auch die Mehrwertsteuern definieren.
Wenn du keine Brutto-, sondern Netto-Preise in deinem Shop anzeigen möchtest, kannst du dies ebenfalls in diesem Bereich durch Deaktivierung der entsprechenden Checkbox einstellen. Zudem kannst du festlegen, ob die Mehrwertsteuer auch auf den Versand sowie auf digitale Produkte angewendet werden soll.
5.2. Domains
Damit deine Besucher dich unter deiner gewünschten Web-Adresse finden, kannst du im Bereich „Domains“ deine eigene Domain hinterlegen. Es gibt zwei Möglichkeiten, dies zu tun:
- Kauf einer Domain über Shopify
- Verbindung mit bestehender Domain
Alles zur Einrichtung von Domains für deinen Shopify-Shop erfährst du in unserer Anleitung.
5.3. Benachrichtigungen
Wenn Kunden in deinem Shopify-Shop eine Bestellung aufgeben, erhalten sie automatisch eine Bestellbestätigung. Diese und weitere Transaktions-E-Mails werden direkt von Shopify versendet. Du benötigst also kein separates E-Mail-Marketing-Programm.
Um den Inhalt und das Design dieser Benachrichtigungen anzupassen, kannst du im Bereich „Benachrichtigungen“ Änderungen vornehmen. Wir empfehlen dir, vor dem Start deines Online-Shops solltest du die E-Mail-Vorlagen anpassen und zu individualisieren. Über die Schaltfläche „E-Mail Vorlagen anpassen“ kannst du z.B. die Farben auswählen und dein Logo hinzufügen, um einen professionellen Auftritt sicherzustellen.
In diesem Bereich kannst du auch festlegen, dass alle Besucher, die sich für den Newsletter anmelden, zunächst ein doppeltes Einverständnis (Double Opt-In) geben müssen, bevor sie Werbung von dir erhalten. Dies ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben und sollte durch Aktivierung der entsprechenden Checkbox eingestellt werden.
5.4. Richtlinien
Der Bereich „Richtlinien“ ist besonders wichtig, um alle rechtlich relevanten Texte in deinem Shop zu hinterlegen. Dazu gehören:
- Widerrufsbelehrung
- Datenschutzerklärung
- Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
- Versandbedingungen
- Kontaktinformationen
- Impressum
Diese Textfelder solltest du unbedingt ausfüllen und von einer rechtlich versierten Person überprüfen lassen. Wenn diese Texte korrekt hinterlegt sind, werden sie automatisch im Checkout angezeigt, verlinkt und der Bestellbestätigung beigefügt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du dir deine Rechtstexte erstellen lassen kannst. Unserer Erfahrung nach sind Händler:innen auf der sichersten Seite, die auf einen zahlungspflichtigen Service für Rechtstexte nach Baukastensystem zurückzugreifen.
Du bist dir noch unsicher bei der Einrichtung deines Shops oder benötigst du weitere Unterstützung bei deinem E-Commerce-Projekt? Als eine der führenden Shopify-Agenturen im deutschsprachigen Raum können wir dir helfen, deinen Shop optimal zu konfigurieren.
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