Loyalty Programme sind auf Shopify ein wertvolles strategisches Werkzeug, um bestehende Kund:innen zu aktivieren, den Customer Lifetime Value zu steigern und die Kommunikation zu personalisieren. Dank des Shopify-Ökosystems und leistungsstarker Tools gehen die Möglichkeiten dabei weit über klassische Bonuspunkte und Treueprogramme hinaus.

Mit der Vielzahl an Loyalty Apps auf Shopify stellt sich die Frage: Wo anfangen? Welche Strategie passt zu mich und wie entscheide ich mich für die richtigen Tools? In diesem Artikel geben wir dir einen praxisorientierten Überblick.

Dabei gehen wir darauf, welche Shopify Loyalty Tools sich für welche Ziele eignen und stellen mit influence.io, Loyalty Lion und memberrr drei beliebte Lösungen gegenüber.

Anna
Anna

Die Inhalte dieses Artikels basieren auf den Erfahrungen von unserer Account-Managerin Anna. Bei tante-e hat sie bereits Onlineshops für zahlreiche Kund:innen gezielt optimiert und weiß, welche Maßnahmen in der Praxis am effektivsten sind.

1. Gründe für Loyalty Programme auf Shopify

Ein Loyalty Club verfolgt im Kern immer dasselbe Ziel: bestehende Kund:innen häufiger zum Kauf zu bewegen und ihren durchschnittlichen Warenkorbwert zu steigern. Für Shopify-Brands kann das ein relevanter Hebel sein, um unabhängig von steigenden Akquisekosten nachhaltig zu wachsen.

Die wichtigsten Vorteile von Loyalty Programmen sind:

  • Höhere Bestellfrequenz:
    Durch gezielte Anreize wie Punkte, Belohnungen oder Statusvorteile kaufen Kund:innen nachweislich häufiger ein.
  • Steigerung des Warenkorbwerts:
    Mechaniken wie Mindestbestellwerte für Belohnungen oder exklusive Club-Angebote motivieren zu größeren Einkäufen.
  • Mehr Kundendaten und Insights:
    Loyalty Programme ermöglichen es, relevante Informationen direkt über das Kundenkonto zu sammeln, z.B. zu Interessen, Kaufverhalten oder Entscheidungslogiken.
  • Segmentierung für personalisierte Kommunikation:
    Je nach Punktestand oder Statuslevel lassen sich Zielgruppen gezielt ansprechen, z. B. mit Upgrades, Sonderaktionen oder Reaktivierungskampagnen.
  • Stärkere Markenbindung:
    Ein gut integrierter Loyalty Club schafft ein Gefühl von Zugehörigkeit und erhöht die persönliche Bindung deiner Kund:innen zur Brand.

1.1. Ziele eines Loyalty Clubs im Überblick

Zielsetzung Wirkungsweise im Shopify-Shop
Mehr Käufe pro Kund:in Punkte, Belohnungen und Statusvorteile motivieren zur Wiederkehr
Höherer Warenkorbwert Kaufanreize für größere Bestellungen und gezielte Produktplatzierungen
Längere Kundenbeziehung Durch Tiers und Club-Erlebnisse steigt die emotionale Bindung
Bessere Datenbasis Informationen zur Personalisierung und Segmentierung
Mehr Kontrolle über Retention Aktivierung über automatisierte Flows und gezielte Kampagnen

Shopify bietet mit seiner modularen Infrastruktur eine ideale technische Grundlage, um Loyalty Programme flexibel und markengerecht umzusetzen. Allerdings kann es eine Herausforderung sein, die passende Lösung für dein individuelles Ziel zu wählen. Im nächsten Abschnitt beschäftigen wir uns genauer mit beliebten Tools, die sich für Treueprogramme auf Shopify bewährt haben.

2. Welche Tools eignen sich für Loyalty Programme auf Shopify?

Shopify bietet zahlreiche Möglichkeiten, Loyalty Programme in den eigenen Shop zu integrieren. Unserer Erfahrung nach bewähren sich in der Praxis vor allem drei Tools: Influence.io, LoyaltyLion und Memberr.

Ob schneller Einstieg oder langfristige Loyalty Club Strategie – der Markt bietet Lösungen für unterschiedliche Anforderungen. Drei Tools haben sich in der Praxis besonders häufig bewährt: Influence.io, LoyaltyLion und Memberr.

2.1. Loyalty App-Vergleich: Influence.io, LoyaltyLion und Memberr

Tool Zielgruppe & Einsatz Stärken Einschränkungen
Influence.io Einstieg & schnelle Umsetzung Günstiger Start, einfache Einrichtung, gute Basisfunktionen Eingeschränkte Anpassbarkeit, begrenzte Integrationen
LoyaltyLion Skalierende DTC-Brands mit strategischem Anspruch Umfangreiche Features, viele Integrationen (z. B. Klaviyo, Recharge), tiefe API Höherer Preis, kein DACH-Partnernetzwerk aktuell
Memberr Marken mit individuellen Loyalty-Konzepten Flexibles Set-up, deutsches Team, innovative Anwendungsfälle Pricing nicht transparent, Erfahrung am Markt noch begrenzt

2.2. Unsere Empfehlungen zur Auswahl

  • Für einfache Loyalty Setups mit begrenztem Ressourcenaufwand:
    Influence.io ist ideal für einen schnellen Einstieg. Marken wie nkm oder Rich & Royal nutzen das Tool, um ohne große Vorlaufzeit zuverlässige Loyalty Systeme aufzusetzen.
  • Für datengetriebene Programme mit komplexen Anforderungen:
    LoyaltyLion bietet nicht nur vielfältige Funktionen, sondern erfüllt bewährte Best-Practices. In Kombination mit Tools wie Klaviyo oder Recharge entsteht so ein integriertes Loyalty-Ökosystem, wie z.B. bei Hey Marly oder buah.
  • Für individuelle, persönlich betreute Loyalty Konzepte:
    Memberr ist ein spezialisierter Anbieter aus Deutschland mit flexiblen Möglichkeiten. Das Tool ist besonders dann interessant, wenn der Fokus auf Anpassbarkeit und partnerschaftlicher Betreuung liegt.

Die richtige Toolauswahl beeinflusst nicht nur die technischen Möglichkeiten, sondern auch deinen Verwaltungsaufwand und die Erfahrung für deine Kund:innen. Im nächsten Schritt sehen wir uns an, wie du ein Loyalty Programm strategisch aufbaust.

3. Wie du ein Treueprogramm auf Shopify strategisch aufbaust

Ein effektives Loyalty Programm besteht nicht nur aus einem Punktesystem, sondern erfordert eine durchdachte Architektur. Im besten Fall kombiniert es unterschiedliche Anreize, schafft eine klare Struktur und fügt sich nahtlos in die User Experience ein.

Grundlegend lassen sich in drei zentrale Elemente unterscheiden: Punktevergabe, Punkte-Einlösung und Loyalty Tiers.

3.1. Punktevergabe: Anreize durch Belohnungen

Punkte sind das Fundament vieler Loyalty Programme. Sie schaffen kurzfristige Anreize und fördern die Interaktion. Wichtig ist, dass sie zielgerichtet eingesetzt werden. Dabei können sie nicht nur Käufe, sondern auch Zusatzoptionen betreffen.

Typische Trigger:

  • Käufe im Shop (basierend auf dem Bestellwert)
  • Kontoerstellung (z. B. als Willkommensbonus)
  • Newsletter- oder WhatsApp-Anmeldung
  • Ergänzung von Profildaten (z. B. Geburtstag)
  • Produktbewertungen
  • Anwerben von Familienmitgliedern, Freund:en
  • Social Media Interaktionen (z. B. Shares, Follows)
  • Teilnahme an Sonderaktionen oder Bonuskampagnen

3.2. Punkte-Einlösung: Motivation durch greifbare Vorteile

Damit Punkte effektiv sind, müssen sie einfach einlösbar und attraktiv sein. Je klarer der Bezug zwischen Punkten und Belohnung, desto höher die Einlösequote und damit die Kundenbindung.

Mögliche Rewards:

  • Rabatt-Gutscheine mit fixem Gegenwert
  • Cashback (z. B. direkt im Checkout bei Memberr)
  • Exklusive Produkte oder Freebies
  • Zugang zu limitierten Aktionen oder Events
  • Personalisierte Angebote (z. B. Geburtstagsgutscheine)

Wichtig ist, dass die Optionen zum Einlösen zu deiner Marke passen und emotional wie funktional überzeugen.

3.3. Loyalty Tiers: Langfristige Bindung durch Level

Über zusätzliche Statuslevels lassen sich besonders aktive Kund:innen weiter motivieren. Loyalty Tiers sind ein bewährtes Mittel, um langfristiges Verhalten zu belohnen und ein Gefühl von Exklusivität aufzubauen.

Typische Tier-Vorteile:

  • Kostenloser Versand
  • VIP-Kundenservice
  • Früherer Zugang zu Produktneuheiten
  • Exklusive Inhalte oder Events
  • Individuelle Betreuung oder Überraschungen

Die Verwaltung der Tiers kann im Shopify-Backend über Customer Tags und Shopify Flow automatisiert werden. Damit lassen sich Vorteile abhängig vom Status automatisch aktivieren, z.B. spezielle Rabatte im Checkout bei Shopify Plus oder personalisierte E-Mails bei Tier-Wechseln.

Ein strategisch aufgebautes Loyalty Programm denkt alle drei Ebenen zusammen und kombiniert kurzfristige Belohnungen, langfristige Motivation und personalisierte Erlebnisse.

4. Best Practices: Loyalty Programme in Shopify integrieren

Loyalty Programme sollten sichtbar, zugänglich und nahtlos in den Shop eingebunden werden. Die Platzierung im Shop sollte Kund:innen nicht vom Kauf ablenken, sondern ihnen gezielt Anreize geben, sich anzumelden und es aktiv zu nutzen. Auf Basis unserer Erfahrung bei tante-e haben wir folgende Empfehlungen zur Sichtbarkeit zusammengestellt:

4.1. Sichtbarkeit an den relevanten Stellen im Shop

Shop-Bereich Unsere Empfehlung zur Integration
Navigation Verlinkung zum Loyalty Club als Teil des Kontomenüs oder Service-Bereichs
Startseite Info-Bereich im unteren Drittel der Seite mit Hinweis auf Vorteile und CTA zur Registrierung
Produktseite Anzeige der sammelbaren Punkte direkt unter dem „In den Warenkorb“-Button für eingeloggte Nutzer:innen
Kategorieseite Zurückhaltender Einsatz von Club-Bannern bei Sonderaktionen oder Member-Sales
Account-Bereich Übersicht zu Punkten, Statuslevel, Rewards sowie Hilfestellungen und FAQs zum Loyalty Programm
Landingpage Eigene Seite mit Vorteilen, Tiers, Einlösemöglichkeiten, Call-to-Action und rechtlichen Hinweisen
Warenkorbseite Keine Platzierung – Fokus bleibt auf dem Kaufabschluss
Checkout Bei Shopify Plus: Punkteeinlösung direkt im Checkout via Checkout UI Extensions

4.2. Datenschutz und Einwilligungen

In der EU ist die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien auch bei Loyalty Programmen essenziell. Folgende Punkte solltest du beachten:

  • Checkbox zur Einwilligung in die Datenverarbeitung direkt bei der Kontoerstellung
  • Anpassbare Formulierung zur Erläuterung, welche Daten erhoben und wie sie genutzt werden
  • Klare Kommunikation der Clubvorteile in Verbindung mit der Registrierung

4.3. Personalisierung und Nutzererlebnis

Ein Loyalty Programm sollte auch zur Tonalität deiner Brand passen. Personalisierung hilft dabei, das Programm relevanter und nahbarer zu machen:

  • Begrüßung eingeloggter Nutzer:innen mit Name und Punktestand
  • Dynamische Inhalte je nach Status oder letzter Aktion

Die technische Umsetzung kann über bestehende Widgets der Loyalty Tools oder über individuelle Anpassungen erfolgen.

5. Kanalübergreifende Kommunikation als Erfolgsfaktor

Ein Loyalty Programm lebt von Sichtbarkeit und Relevanz im Shop selbst und darüber hinaus. Entscheidend ist, dass Kund:innen regelmäßig und zielgerichtet an das Programm erinnert werden. Eine erfolgreiche Loyalty Club Strategie denkt deshalb alle relevanten Kanäle mit und nutzt bestehende Kommunikationsstrecken, um das Programm systematisch einzubinden. Wir empfehlen folgende Touchpoints:

5.1. E-Mail

Mit Tools wie Klaviyo lassen sich Loyalty Elemente gezielt in den Customer Lifecycle integrieren. Besonders wirkungsvoll sind automatisierte Flows, die auf Statusveränderungen oder Interaktionen reagieren:

  • Willkommens-E-Mail bei Kontoerstellung mit Überblick über Punkte und Vorteile
  • Post-Purchase-Flows mit Punktestand und Empfehlungen zur Einlösung
  • Tier-Upgrade-Nachrichten mit Gratulation und Übersicht neuer Features
  • Reminder für inaktive Nutzer:innen mit Bonusaktionen oder Belohnungen
  • Freunde-werben-Flows mit persönlichen Referral-Links und Punkten für beide Seiten

5.2. Messenger & Retention-Kanäle

Messenger-Kanäle wie WhatsApp oder SMS bieten direkte, aufmerksamkeitsstarke Kontaktpunkte:

  • Erinnerungen an eingelöste oder bald verfallende Punkte
  • Exklusive Member-Sales mit begrenztem Zugang
  • Geburtstagsaktionen oder personalisierte Angebote

Diese Kanäle setzen ein aktives Opt-in voraus, bieten dafür aber hohe Öffnungsraten und unmittelbare Reaktionen.

Auch physische Touchpoints lassen sich zur Loyalty-Aktivierung nutzen, was vor allem bei erklärungsbedürftigen Produkten relevant sein kann:

  • Paketbeileger mit QR-Code zur Club-Anmeldung
  • Postkarten mit Vorteilen für Bestandskund:innen
  • Gutscheine für zusätzliche Punkte beim nächsten Kauf

Diese Maßnahmen ergänzen die digitale Journey und steigern die emotionale Verbindung zur Marke.

6. KPIs: Wie erfolgreich ist dein Shopify Loyalty Programm?

Wie kannst du beurteilen, ob dein Loyalty Programm nachhaltig Wirkung zeigt? Zur Einschätzung helfen klare Kennzahlen und eine strukturierte Herangehensweise. Wir empfehlen dir, folgende KPIs im Blick zu behalten:

Relevante KPIs im Überblick

Kennzahl Bedeutung für dein Loyalty Programm
Durchschnittlicher Warenkorb Vergleich zwischen Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern
Bestellfrequenz Wie oft Loyalty-Mitglieder innerhalb eines bestimmten Zeitraums kaufen
Customer Lifetime Value (CLTV) Gesamter Kundenwert über die Dauer der Beziehung
Registrierungsrate Anteil der Shop-Besucher:innen, die ein Kundenkonto mit Clubzugang anlegen
Punkte-Einlösequote Verhältnis von vergebenen zu tatsächlich genutzten Punkten
Datenqualität/-tiefe Umfang und Relevanz der gesammelten Kundendaten

Unser Tipp: Behalte unbedingt deine Kosten und Ressourcen im Blick. Denn ein Loyalty Programm verursacht laufende Kosten, die du in Relation zu den erwarteten Effekten setzen solltest:

  • Tool-Lizenzen und ggf. Setup-Kosten
  • Zeitaufwand für Pflege, Updates, Content-Erstellung
  • Wareneinsatz für Rewards
  • Aufwand für Kommunikation (z. B. E-Mail-Flows, Printmaterialien)

Ergänzend empfehlen wir einen regelmäßigen Blick auf Reporting-Dashboards im Loyalty Tool selbst und über die Schnittstellen zu Systemen wie Klaviyo oder Google Analytics. Nur wenn du KPIs konsequent misst, kannst du gezielt steuern: Welche Belohnungen funktionieren? Wo springen Nutzer:innen ab? Welcher Kanal aktiviert besonders gut? Die Antworten auf diese Fragen sind Grundlage für die Weiterentwicklung eines Loyalty Programms.

Allgemeine Tipps zum Reporting auf Shopify findest du in unserem Blog.

7. Fazit: So wird dein Loyalty Programm zum Erfolg

Zum Schluss fassen wir dir nochmal zusammen, welche Erfolgsfaktoren unserer Erfahrung nach für Loyalty Programme auf Shopify entscheidend sind:

  • Ziele definieren: Will ich Wiederkäufe steigern, mehr Daten gewinnen oder Kund:innen stärker binden?
  • Tool passend auswählen: Influence.io, LoyaltyLion und Memberr decken unterschiedliche Anforderungen ab (von intuitivem Einstieg bis hoher Personalisierung)
  • Struktur durchdacht planen: Punktevergabe, Belohnungen und Tiers sollten sinnvoll verzahnt sein.
  • Integration sichtbar umsetzen: Dein Treueprogramm gehört nicht in den Hintergrund, sondern zentral verlinkt in Menü, Produktseiten, Account-Bereich und Landingpages
  • Kommunikation aktiv gestalten: E-Mail, WhatsApp, Handouts und Kundensupport helfen, das Programm lebendig zu machen.
  • Erfolg messen und steuern: Dank KPIs weißt du, wie du dein Loyalty Programm gezielt optimieren und erweitern kannst.
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