2023 waren Shopify Metaobjekte, bzw. Meta Objects, noch die große Neuankündigung. Damals erschienen sie zuerst etwas abstrakt, inzwischen haben sie sich jedoch als nützliche Funktionen und Grundbestandteile vieler Onlineshops erwiesen. Auch in unserem Agenturalltag wollen wir auf Metaobjekte nicht mehr verzichten.
Aber wie genau kannst du sie anwenden? Und was sind Use Cases, bei denen du Metaobjekte perfekt einsetzen kannst? In unserem Leitfaden erklären wir dir alles, was du wissen musst. Die Erfahrungen, Beispiele und Erkenntnisse basieren auf dem Arbeitsalltag unserer Shopify-Expertin Nina, die bereits an unzähligen Onlineshop-Optimierungen mitgewirkt hat und das Feature genauestens kennt.
Nina ist Accountmanagerin bei tante-e und hat tiefgehende Erfahrung in der Zusammenarbeit mit verschiedenen E-Commerce-Brands. Sie ermittelt Stellschrauben und Potenziale, um Conversions auf ein höheres Level zu heben und kennt die Funktionen von Shopify bis ins letzte Detail.
Was sind Metaobjekte in Shopify?
Metaobjekte sind ein Tool von Shopify, welches dir dabei hilft, verschiedene Datenfelder an einem zentralen Ort zu bündeln und zu verwalten. Du kannst sie dir wie kleine Pakete vorstellen, die unterschiedliche Inhalte, beispielsweise Texte, Bilder oder Links enthalten. Diese Pakete kannst du dann flexibel an verschiedenen Stellen in deinem Shop verwenden, beispielsweise auf Kategorie- oder Produktseiten, ohne jedes Mal alle Elemente neu einfügen und einzeln konfigurieren zu müssen.
Nimmst du eine Änderung an dem Metaobjekt vor, aktualisiert es sich automatisch überall, wo du es verlinkt hast. Das macht deine Arbeit nicht nur effizienter, sondern sorgt auch dafür, dass dein Content shopübergreifend konsistent und aktuell bleibt.
Meta Objects lassen sich als Weiterentwicklung der Shopify-Funktion Metafields, bzw. Metafelder verstehen. Doch wo liegt da genau der Unterschied?
Was ist der Unterschied zwischen Metaobjekten und Metafeldern?
Metafelder und Metaobjekte sind zwei Tools in Shopify, die dir helfen, zusätzliche Informationen zu speichern und zu verwalten, aber sie funktionieren auf unterschiedliche Weise.
Metafelder sind einzelne Felder, die fest an ein spezifisches Objekt in deinem Shop, wie ein Produkt, Kategorie, Kunde oder Bestellung gebunden sind. Sie eignen sich ideal, um spezifische Informationen zu hinterlegen, die über Standardfelder hinausgehen, z.B. Produktinformationen oder kundenspezifische Daten. Wichtig: Sie sind nur an das jeweilige Objekt gekoppelt. Das bedeutet, dass du für jedes Produkt oder jede Kategorie separat ein Metafeld erstellen und befüllen musst.
Metaobjekte hingegen sind Sammlungen mehrerer Felder, die zentral an einem Ort verwaltet werden und keiner festen Zuordnung zu bestehenden Shop-Objekten unterliegen. Du erstellst ein Metaobjekt einmal, befüllst es mit den gewünschten Informationen und kannst es dann an mehreren Orten deines Shops verwenden.
Metaobjekte bieten somit eine flexiblere und effizientere Möglichkeit, wiederkehrende Daten zu verwalten und auf verschiedene Teile deines Shops anzuwenden.
Alles zu Metafeldern auf Shopify erfährst du in unserem Blog, inklusive Anleitungen und Beispielen.
Metaobjekte erstellen in Shopify - So funktioniert es:
Navigiere im Shopify Admin zu "Einstellungen" und wähle dann "Benutzerdefinierte Daten". Hier findest du zunächst eine Übersicht über die bereits angelegten Metafelder. Wenn du weiter nach unten scrollst, erreichst du den Bereich der Metaobjekte.
Durch einen Klick auf „Definition hinzufügen“ kannst du ein neues Metaobjekt erstellen. Es öffnet sich eine Eingabemaske, in der du dein neues Metaobjekt definieren kannst. Hier hast du eine Vielzahl von Datenarten zur Auswahl, um deine Inhalte exakt zu speichern, wie du sie brauchst.
Unsere Erfahrung bestätigt: Sobald Händler:innen sich getraut haben und die ersten Schritte mit Metaobjekten gemacht haben, stellen sie fest, wie vielfältig sie einsetzbar sind und entdecken immer wieder neue Anwendungsmöglichkeiten für ihren Shop.
Metaobjekte richtig einsetzen - Beispiele:
Die Idee von Meta Objects klingt vielleicht erstmal etwas abstrakt. Daher schauen wir uns ein paar praktische Beispiele an, die verdeutlichen, wie vielfältig du Metaobjekte in deinem Online-Shop nutzen kannst:
Beispiel: Collection-Bubbles bei Buah
Ein charakteristisches Beispiel für die Anwendung von Metaobjekten findet sich im Onlineshop von Buah, einer führenden Marke für gefriergetrocknete Früchte. Hier hatten wir das Ziel, sogenannte Collection-Bubbles auf ihren Kategorieseiten und der Homepage zu platzieren. Diese Bubbles ermöglichen es den Kund:innen, schnell zwischen verschiedenen Produktkategorien hin- und her zu wechseln und so einen umfassenden Überblick über das gesamte Angebot zu bekommen.
Metaobjekte eigneten sich ideal für diese Anforderung, da es sich bei den Bubbles um wiederkehrende Objekte handelt, die wir zentral im Backend definieren konnten. Hierfür gingen wir sogar komplett ohne Coding vor. Im Impact-Theme von Shopify gibt es beispielsweise bereits eine Section namens "Image Link Blocks", die sich hervorragend für diesen Zweck eignet.
Nicht umsonst ist das Impact-Theme aufgrund seiner leistungsstarken Inhouse-Funktionen eine unserer Top-Empfehlungen. Unsere vollständige Liste der besten Shopify-Themes findest du im tante-e-Blog.
Um diese Bubbles zu erstellen, legst du ein Metaobjekt an, das die Struktur der Bubbles definiert: ein Bild, einen kleinen Text (z.B. den Namen der Collection) und einen Link zur jeweiligen Kategorie. Diese Struktur erstellst du einmal zentral im Backend und kannst sie dann mit verschiedenen Einträgen befüllen, die die unterschiedlichen Collections repräsentieren.
Anschließend verknüpfst du diese Metaobjekte mit der "Image Link Blocks"-Section im Theme-Editor. Wenn sich eine Collection ändert oder eine neue hinzukommt, aktualisierst du einfach das zentrale Metaobjekt. Anschließend werden alle Änderungen automatisch auf allen Seiten übernommen, auf denen das Metaobjekt verwendet wird.
Durch diese zentrale Verwaltung sparst du enorm viel Zeit und Aufwand, da du nicht jede Änderung der Collection-Bubbles manuell auf jeder einzelnen Seite durchführen musst. So kannst du sicherstellen, dass dein Shop immer aktuell und einheitlich bleibt, ohne zusätzlichen Pflegeaufwand.
Kundenstimmen bei HORST
Ein weiteres, etwas komplexeres Beispiel für die Anwendung von Metaobjekten ist die Integration von Kundenstimmen auf den Kategorieseiten des Onlineshops von DIY- und Upcycling-Brand HORST.
Ihr Ziel war es, auf den Kategorieseiten zwischen den Produktlisten Kund:innenstimmen einzubinden, um das Vertrauen der Besucher:innen zu stärken und Kaufanreize zu schaffen.
Um die Kund:innenstimmen einzubauen, entwickelten wir zunächst eine Section im Theme, die diese Funktionalität unterstützt. Dieses Beispiel erforderte also etwas Programmieraufwand. Mittlerweile gibt es allerdings auch hier Themes, die ähnliche Funktionen bieten, sodass der Aufwand variieren kann.
Die Kund:innenstimmen bestehen typischerweise aus mehreren Elementen: Hintergrundfarbe des Blocks, Anzahl der Sterne (Bewertung), Bewertungstext, Bild und Name, Produkttitel und die Position des Blocks auf Desktop und Mobile. Diese Struktur definierten wir in einem Meta Object. So sind wir dabei vorgegangen:
- Metaobjekt mit erforderlichen Feldern anlegen
- Liste von Metaobjekten erstellen, da mehrere Kund:innenstimmen auf einer Seite dargestellt werden sollen
- Entwicklung der Section, die diese Metaobjekte an den gewünschten Positionen zwischen den Produkten anzeigt: Dabei legten wir individuell fest, nach wie vielen Produkten ein neuer Block mit einer Kundenstimme eingefügt werden soll.
- Verknüpfung der Metaobjekte mit der erstellten Section im Theme-Editor: Sobald eine neue Kundenstimme hinzukommt oder eine bestehende geändert werden muss, aktualisieren die HORST-Mitarbeitenden einfach das zentrale Metaobjekt. Die Änderungen werden automatisch auf allen relevanten Seiten übernommen.
Durch diese Methode wird die Pflege von Kund:innenstimmen erheblich vereinfacht. Anstatt jede Bewertung manuell auf jeder Kategorieseite einzufügen und zu aktualisieren, kannst du also zentralisierte Metaobjekte nutzen, die flexibel und effizient verwaltet werden.
Beispiel: Anzug-Konfigurator bei D’CONSTRUCTED
Unser drittes und komplexestes Beispiel für die Anwendung von Metaobjekten betrifft den Anzug-Konfigurator von D’CONSTRUCTED. Der Konfigurator ermöglicht es Kund:innen, ihren Anzug individuell anzupassen, indem sie Optionen wie Ärmellänge, Knöpfe, Taschenplatzierung und vieles mehr auswählen und personalisieren können.
Diese Anpassungsmöglichkeiten variieren je nach Anzugmodell, aber viele Optionen wiederholen sich in verschiedenen Kombinationen. Hier kommen Metaobjekte ins Spiel, um die Verwaltung dieser vielfältigen und komplexen Daten effizient zu gestalten. So sind wir dabei vorgegangen:
- Erstellen von Metaobjekten für jede Auswahlmöglichkeit: Zum Beispiel legten wir für die Knöpfe Metaobjekte mit den Feldern Bild (für die visuelle Darstellung des Knopfes), Titel (z.B. "Knopf Schwarz"), und Beschreibungstext an. So gingen wir für alle weiteren verfügbaren Optionen vor wie "Knopf Gold", "Knopf Silber" usw.
- Metaobjekte erstellen für jede Anpassungskategorie, z.B. “Knöpfe”. Dieses beinhaltet eine Metaobjekt-Liste aus den zuvor angelegten Knopf-Optionen.
- Erstellen eines Produkt-Metaobjekts für jedes Anzugmodell: Dieses enthält die verfügbaren Anpassungskategorien (z.B. Knöpfe, Taschen, Ärmel) als Liste.
- Wir entwickelten den Konfigurator anschließend so, dass er diese Metaobjekte ausliest und die Anpassungsoptionen dynamisch anzeigt. Wenn eine Kund:in den Konfigurator öffnet, werden die verfügbaren Anpassungsmöglichkeiten basierend auf den Metaobjekten angezeigt. So kann jede:r Käufer:in seine Auswahl treffen und der Konfigurator speichert die jeweilige Auswahl.
Vorteile von Metaobjekten
Besonders unser letztes Beispiel von D’CONSTRUCTED verdeutlicht die vielfältigen Vorteile, die sich dir ergeben, wenn du Meta Objects in deinem Onlineshop nutzt. Dazu zählen:
- Zentrale Verwaltung: Alle Anpassungsmöglichkeiten werden zentral über Metaobjekte verwaltet. Änderungen an einer Option (z.B. Hinzufügen eines neuen Knopfes) müssen nur einmal im Metaobjekt vorgenommen werden und werden automatisch im gesamten Konfigurator aktualisiert.
- Flexibilität: Verschiedene Anzugmodelle können unterschiedliche Anpassungsoptionen haben, ohne dass redundante Datenpflege notwendig ist. Dank der Metaobjekte sind die gleichen Optionen in verschiedenen Kombinationen unkompliziert nutzbar.
- Effizienz: Die Erstellung und Pflege von Anpassungsoptionen wird durch die Nutzung von Metaobjekten deutlich effizienter. Neue Optionen können schnell hinzugefügt und bestehende Optionen problemlos aktualisiert oder entfernt werden.
Was sind Limitierungen von Metaobjekten?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Metaobjekte eine leistungsstarke Funktion in Shopify sind, um effektiv und zentral Daten zu verwalten und darzustellen. Dennoch sind wir in unserem Daily Business auch auf einige Limitierungen gestoßen, die wir mit dir ebenfalls teilen wollen:
- Anzahl der Definitionen und Einträge: Shopify setzt eine Grenze für die Anzahl an Metaobjekt-Definitionen und -einträgen, die du erstellen kannst. Im Basic, Shopify und Advanced Plan kannst du bis zu 64 Definitionen und 64.000 Einträge anlegen. Im Shopify Plus und Enterprise Plan erhöht sich dieses Limit auf 128 Definitionen und 128.000 Einträge. Für die meisten Nutzer dürfte dies ausreichend sein, aber für sehr große Shops mit extrem vielen Anpassungen könnte das eine Einschränkung darstellen.
- Kein nativer Bulk-Editor: Momentan gibt es keinen nativen Bulk-Editor für Metaobjekte in Shopify. Das bedeutet, dass du Metaobjekte und deren Einträge nicht in großen Mengen auf einmal bearbeiten kannst. Du musst jedes Metaobjekt einzeln öffnen und ändern. Dies kann besonders bei großen Datenmengen zeitaufwendig sein. Wir empfehlen dann häufig, Apps wie Matrixify zu verwenden, um Metaobjekte zu exportieren, in einer CSV-Datei zu bearbeiten und wieder zu importieren.
- Kein direkter Export / Import: Shopify bietet derzeit keine native Funktion, um Metaobjekte direkt zu exportieren oder zu importieren. Wenn du Daten in Metaobjekten außerhalb von Shopify bearbeiten oder sichern möchtest, musst du ebenfalls auf Drittanbieter-Apps wie Matrixify zurückgreifen. Mit diesen Apps kannst du Metaobjekte als CSV-Dateien exportieren und nach Bearbeitung wieder importieren.
- Eingeschränkte Funktionalitäten in manchen Themes: Nicht alle Shopify-Themes bieten native Unterstützung oder vorgefertigte Sections für Metaobjekte. In solchen Fällen muss zusätzliche Entwicklungsarbeit geleistet werden, um die gewünschte Funktionalität zu implementieren. Dies kann die Nutzung von Metaobjekten für Shop-Betreiber, die keine Ressourcen an Entwickler:innen haben, erschweren.
Trotz dieser Limitierungen bieten Metaobjekte zahlreiche Vorteile und eröffnen viele Möglichkeiten zum effizienten Management von Inhalten in deinem Shopify-Shop. Wir gehen zudem davon aus, dass Shopify einige dieser Einschränkungen zukünftig mit Updates lockert oder behebt, um die Nutzung von Meta Objects noch attraktiver zu gestalten.
Du merkst, dass dein Anwendungsfall doch komplexer ist oder du Unterstützung bei der individuellen Gestaltung deines Shops benötigst? Als eine der führenden Agenturen für Shopify haben wir bei tante-e umfassende Erfahrung in über 200 erfolgreichen E-Commerce-Projekten, darunter Shop-Setups, Migrationen von anderen Shopsystemen oder Optimierungen.
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