Wenn Abonnent:innen rückwirkend in die Warteschlange für Flow-Aktionen aufgenommen werden, wird diese Funktion von Klaviyo "Back-Populating" bzw. "Back-Populate" genannt. Das heißt, dass die E-Mails rückdatiert bzw. rückwirkend aktiviert werden.
Dies ist nützlich, wenn Du einen neuen Flow erstellst, da Du durch die Rückdatierung Kontakte in Deinen Flow einfügen kannst, die in Echtzeit in die Warteschlange gestellt worden wären, wenn der Flow schon vorher existiert hätte.
In diesem Artikel, der auf dem entsprechenden Beitrag im Help-Center von Klaviyo basiert, werden nun Details zur Rückdatierung verschiedener Flows in Klaviyo erklärt.
Über die Rückdatierung (Back-Populating) auf Klaviyo
Wer in die Warteschlange gestellt wird, wenn Du einen Flow rückdatierst, hängt von der Zeitachse des Flows ab und davon, ob Dein Flow-Trigger eine Metrik, eine Liste oder ein Segment ist. Einzelpersonen werden nur bei Aktionen in die Warteschlange gestellt, wenn der Status der Aktion manuell oder live ist.
Rückdatierung ist weder für Datumseigenschaften noch für Price-Drop-Flows verfügbar aufgrund der Tatsache, wie sie Empfänger:innen in die Warteschlange stellen.
Flows arbeiten in Echtzeit. Wenn Du also einen weiteren Schritt zu einem Flow hinzufügst, musst Du keine Rückdatierung durchführen, wenn Du möchtest, dass nur Empfänger:innen, die sich noch im Flow befinden (d. h. den letzten Schritt noch nicht durchlaufen haben) und den neuen Schritt noch nicht durchlaufen haben, eben diesen durchlaufen.
Metric-Triggered Flows auf Klaviyo
Wenn Du durch eine Metrik ausgelösten Flow rückdatierst, bewegen sich die Empfänger:innen durch den Flow relativ zu dem Zeitpunkt, an dem sie die auslösende Aktion durchgeführt haben. Die Rückdatierung führt nicht dazu, dass ein Flow sofort Nachrichten sendet; stattdessen werden die Empfänger:innen einfach an jener Stelle eingefügt, an der sie sich befinden würden, wenn der Flow live wäre, wenn sie die auslösende Aktion durchgeführt hätten. Sie bewegen sich dann wie jede:r andere Empfänger:in durch den Flow.
Flow-Filter werden bei jedem Schritt des Flows während der Rückdatierung geprüft, ähnlich wie bei der normalen Bewegung eines Profils durch einen Flow. Die einzige Ausnahme ist der Filter mit dem Titel Skip anyone who has been in this flow at any time. Dieser Filter wird nur geprüft, wenn jemand den Flow betritt.
Da die Rückdatierung für metrikbasierte Flows davon abhängt, an welcher Stelle der Zeitachse des Flows sich jemand befindet, musst Du mindestens eine Zeitverzögerung einfügen. (Das Hinzufügen eines Flow-Filters vor der Rückdatierung fügt keine neuen Empfänger:innen hinzu). Wenn jemand außerhalb der Zeitachse des Flows liegt (z. B. wenn der Flow 10 Tage dauert, aber jemand die Aktion vor 15 Tagen durchgeführt hat), wird sie:er nicht zum Flow hinzugefügt.
Angenommen, Du möchtest einen Winback-Flow, der durch das Ereignis "Placed Order" ausgelöst wurde, rückdatieren. Unmittelbar nach dem Trigger hast Du eine Zeitverzögerung von 75 Tagen, gefolgt von einer E-Mail, einer weiteren Zeitverzögerung von 10 Tagen und einer weiteren E-Mail.
Wenn Du diesen Flow rückdatierst, wird Klaviyo jede:n, die:der vor 1 bis 75 Tagen bei Dir gekauft hat, in die erste Zeitverzögerung einfügen. Die Empfänger:innen werden dann warten, bis die vollen 75 Tage ab dem Zeitpunkt, an dem sie die Aktion durchgeführt haben, verstrichen sind. Jemand, die:der zum Beispiel vor 10 Tagen gekauft hat, wird 65 Tage warten müssen, bevor sie:er die erste E-Mail erhält; während jemand, die:der vor 70 Tagen bestellt hat, nur fünf Tage lang in dieser Zeitspanne ist.
Wer vor 76 bis 85 Tagen gekauft hat, erhält die erste E-Mail nicht und geht direkt in die zweite Verzögerung über. Sie werden dann den Rest der 10 Tage warten, bevor sie die zweite E-Mail erhalten.
Wenn jemand vor mehr als 85 Tagen gekauft hat, wird sie:er nicht in diesen Flow aufgenommen. Die einzige Möglichkeit, an diese Personen zu senden, besteht darin, ein Segment für diese Gruppe zu erstellen und ihnen eine Kampagne zu senden.
List- und Segment-Triggered-Flows auf Klaviyo
Wenn Empfänger:innen in einem listenbasierten Flow aus irgendeinem Grund übersprungen werden, werden diese Empfänger:innen nicht erneut in die Warteschlange für den Flow gestellt. Sobald man einen listenbasierten Flow betreten hat, kann man nicht erneut in die Warteschlange für eine Flow-Mail aufgenommen werden, die man bereits erhalten hat. Die beste Möglichkeit, Kund:innen zu erreichen, die für einen listenbasierten Flow übersprungen wurden, besteht darin, den Flow zu duplizieren und beim duplizierten Flow ein Back-Populating durchzuführen.
List- und Segment-Triggered-Flows haben zwei Optionen für die Rückdatierung:
1. Terminierung relativ zu dem Zeitpunkt einplanen, an dem die Empfänger:innen der Liste oder dem Segment hinzugefügt wurden
Die Rückdatierung relativ zu dem Zeitpunkt, an dem ein:e Empfänger:in zu einer Liste oder einem Segment hinzugefügt wurde, ähnelt der Rückdatierung von Metric-Triggered-Flows. Die Empfänger:innen werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten in einen Flow eingefügt; je nach dem, wann sie Deiner Liste oder Deinem Segment beigetreten sind.
Angenommen, Du hast eine Willkommensserie, die 14 Tage lang läuft und drei Nachrichten im Abstand von 7 Tagen enthält (in den Beispielbildern geht es um SMS, diese Funktion ist in DACH jedoch nicht verfügbar. Wichtig ist aber das Prinzip):
Wenn Du eine Rückdatierung vornimmst, werden alle Personen, die in den letzten 14 Tagen Deine E-Mails (z.B. einen Newsletter) abonniert haben, in den Flow aufgenommen. Diejenigen, die sich vor 1 bis 7 Tagen angemeldet haben, erhalten die erste Verzögerung; d. h. sie müssen warten, bis die vollen 7 Tage vergangen sind. Sie folgen dann dem Flow wie alle anderen Empfänger:innen. Für diejenigen, die sich vor 7 bis 14 Tagen angemeldet haben, gilt das Gleiche, sie werden jedoch erst mit der zweiten Verzögerung in den Flow aufgenommen.
2. Terminierung relativ zum Zeitpunkt der Rückdatierung
Wenn Du die Terminierung auf der Grundlage des Zeitpunkts der Rückdatierung planst, werden Empfänger:innen so behandelt, als wären sie gerade erst Deiner Liste oder Deinem Segment beigetreten. Sie beginnen am Anfang des Flows und durchlaufen ihn Schritt für Schritt, wie jede:r andere Empfänger:in auch.
Angenommen, Du hast einen Flow, der ausgelöst wird, wenn sich jemand für Dein VIP-Segment qualifiziert. Der Flow dauert 10 Tage und enthält 3 Nachrichten im Abstand von 5 Tagen.
Wenn Du die Rückdatierung über diese Option wählst, beginnt jede:r, die:der sich für den Flow qualifiziert (z. B. in Deinem VIP-Segment), beim Auslöser (Trigger). Diejenigen, die den Flow bereits durchlaufen haben, erhalten dieselben Nachrichten nicht noch einmal, während alle anderen am Anfang beginnen und sich Schritt für Schritt durch den Flow bewegen.
Rückdatierung mithilfe von Splits auf Klaviyo
Wenn Du einen Flow rückdatierst, fügt Klaviyo die Empfänger:innen an dem Punkt ein, der mit jenem Zeitpunkt übereinstimmt, an dem sie die auslösende Aktion durchgeführt haben (es sei denn, Du planst die Terminierung basierend auf dem Zeitpunkt, an dem Du auf Back-Populating klickst). Wenn Du einen Flow rückdatierst, der Splits enthält (z.B. einen Conditional- oder einen Trigger-Split), wird Klaviyo neu bewerten, in welchen Pfad ein:e Empfänger:in gehört.
Hinweis: Beachte bitte, dass Du den Flow rückdatieren musst, wenn eine Zeitverzögerung die letzte Komponente in einem Flow-Pfad ist und Du eine neue Nachricht dahinter platzierst. Der Grund dafür ist, dass Klaviyo Zeitverzögerungen verwendet, um Empfänger:innen für die nächste Aktion (E-Mail, Benachrichtigung, Aktualisierung der Profileigenschaft) in eine Warteschlange zu stellen. Wenn auf die Verzögerung keine Aktion folgt, werden die Empfänger;innen nicht auf die Verzögerung "warten". Stattdessen verlassen sie den Flow, weshalb ein Back-Populating notwendig ist.
Angenommen, Du bearbeitest einen Flow für abgebrochene Warenkörbe (Abandoned-Cart-Flow) und änderst einen Trigger-Split, der Empfänger:innen auf der Grundlage eines Warenkorbwerts von mindestens 50€ bis 100€ aufteilt. Wenn Du den Flow rückdatierst, werden alle Empfänger:innen, deren Warenkorbwert zwischen 50 und 100 lag und die sich daher nicht mehr für den YES-Pfad qualifizieren, auf den NO-Pfad verschoben.
Hinzufügen einer neuen Aktion zu einem Klaviyo-Flow
Wenn Du eine neue Nachricht am Ende eines Flows (oder eines einzelnen Pfads) hinzufügst und möchtest, dass diejenigen, die sich gerade auf diesem Pfad befinden, diese Nachricht erhalten, musst Du keine Rückdatierung vornehmen. Du musst nur an diejenigen senden, die entweder den Flow verlassen haben oder über den Punkt der neuen Nachricht hinausgegangen sind. Im Folgenden gibt es einige Fälle an, die zum besseren Verständnis veranschaulichen, wie das funktioniert.
Beachte aber auch hier den Hinweis, der oben genannt worden ist.
Angenommen, Abonnent:in Lana wurde gerade an einem Split bewertet und Du fügst neue Aktionen am Ende des Pfades hinzu, auf dem sich Lana noch befindet. Lana wird automatisch für die neuen Aktionen der Reihe nach eingeplant, ohne dass Du eine Rückdatierung vornehmen musst.
Abonnent Max hat den Flow bereits abgeschlossen. Wenn Du am Ende des Pfades, den Max durchlaufen hat, eine neue Aktion hinzufügst, kannst Du ihn in die Warteschlange für die neue Nachricht einreihen. Dies funktioniert jedoch nur, wenn Max den neuen Schritt noch nicht durchlaufen hat. Wenn Du beispielsweise eine E-Mail hinzugefügt hast, die 10 Tage nach dem Auslöser des Flows versendet werden soll, und Max den Flow vor 20 Tagen ausgelöst hat, wird er die neue E-Mail nicht erhalten. Wenn hingegen Abonnentin Elisabeth den Flow vor 9 Tagen ausgelöst hat, erhält sie die neue E-Mail.
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Bildquelle: Klaviyo
