In einer perfekten Welt des E-Commerce würde ein:e Kund:in bereits beim ersten Besuch in Deinem Shop einen Kauf tätigen. Leider ist das jedoch selten der Fall: Global betrachtet liegt die durchschnittliche Conversion-Rate nämlich nur bei etwas über 2% (Statista).

Meistens ziehen Besucher:innen erst dann einen Kauf in Betracht, nachdem sie wiederholt Kontakt mit Deinen Produkten hatten. Und es gibt Daten, die das belegen. 

Neue Website-Besucher:innen haben nicht nur eine höhere Absprungrate als wiederkehrende Besucher:innen, sondern legen auch nur halb so häufig einen Artikel in den Warenkorb, wie Business Insider berichtet.

Die Frage lautet also nicht: "Wie bringe ich Kund:innen dazu, meine Produkte bei ihrem ersten Besuch zu kaufen?", sondern vielmehr: "Wie kann ich frühere Besucher:innen dazu bringen, in meinen Shop zurückzukehren und schließlich einen Kauf zu tätigen?". Und Retargeting ist die Antwort.

In diesem Artikel, der auf Artikeln im Blog und Help-Center von Klaviyo basiert, wird ausführlich darauf eingegangen, was Retargeting ist und wie es konkret durchgeführt werden kann.

Retargeting ist eine Form der Online-Werbung, bei der die bezahlten Anzeigen -im Fachjargon oft Ads genannt- Deiner Marke anonymen Käufer:innen gezeigt werden, die Deinen Shop oder Deine Website besucht haben oder Personen, deren Kontaktinformationen Du bereits hast (d. h. Kund:innen oder Abonnent:innen Deiner Inhalte). 

Die meisten müssten es kennen: Man besucht einen Shop und nachdem man sich einige Produkte angesehen und die Website verlassen hat, stellt man anschließend fest, dass Bilder der Produkte, die man sich zuvor angesehen hatte (oder ähnliche) auf anderen Websites, die man nun besucht oder in den Social-Media-Feeds erscheinen. In diesem Falle wurdest Du "retargeted". 

Bei den Produktbildern, die man sich angesehen hat, handelte es sich um bezahlte Ads, also um Werbung, für die eine Marke pro Klick bezahlt wird.

Man kann Retargeting-Kampagnen über Anbieter wie Google Ads, Facebook, LinkedIn und Instagram durchführen, um nur einige zu nennen. Jede Plattform hat ihre eigene Suite von Targeting- und Segmentierungs-Tools, um sicherzustellen, dass Deine Ads jenen Personen angezeigt werden, für die Deine Marke am relevantesten ist.  

Wie funktioniert Retargeting?

Nun stellt sich die Frage, wie Retargeting konkret funktioniert. Damit Deine Retargeting-Kampagne effektiv ist, musst Du zunächst sozusagen eine Online-Zielgruppe erstellen, der Du Deine Ads zeigen kannst. Es gibt zwei Möglichkeiten zum Sammeln von Zielgruppendaten für Retargeting-Kampagnen: Pixelbasiert und Listenbasiert. Jede davon hat ihre eigenen Vorteile; je nach Art der Kampagne, die Du durchführst. 

Retargeting für Deine Zielgruppe mithilfe eines Pixels

Pixelbasiertes Retargeting ist die gängigste Form, um Daten von Deiner Zielgruppe zu sammeln. Der erste Schritt bei dieser Art von Retargeting erfordert die Platzierung eines JavaScript-Codes (das bereits erwähnte Pixel) in Deinem Shop bzw. Deiner Landing Page. Sobald Du den Pixel platziert hast, wird jedes Mal, wenn ein:e anonyme:r Besucher:in auf Deinen Shop gelangt, ein Cookie  im Browser der:des Besucherin:Besuchers abgelegt. 

Sobald ein:e Besucher:in Deinen Shop verlässt, überträgt das Cookie im Browser der:des Käuferin:Käufers Daten zu Deinem Pixel und benachrichtigt Anbieter wie Google oder Facebook, damit diese ihr:ihm Deine Ads zeigen. 

Der Pixel ist wie ein Privatdetektiv - er überwacht die Aktivitäten einer Person und meldet ihre Ergebnisse dann an die ursprüngliche Quelle zurück.     

Retargeting Deiner Zielgruppe mithilfe einer Liste

Listenbasiertes Retargeting stützt sich auf die vorhandenen Kontaktinformationen, die Dein Shop bereits besitzt, entweder von Abonnent:innen oder Kund:innen. 

Du kannst listenbasiertes Retargeting verwenden, indem Du eine Kontaktliste in eine Retargeting-Kampagne hochlädst (normalerweise auf Social Media wie Facebook, Instagram oder Twitter). Nach dem Upload scannt die Plattform Deine Kontaktliste und gleicht sie dann mit Nutzer:innen auf der Plattform ab. 

Diese Plattformen würden nur Retargeting-Ads an Personen ausliefern, deren E-Mail-Adressen mit denen in Deiner Liste übereinstimmen. 

Da es nicht ausschließlich auf dem Verhalten basiert, kannst Du beim listenbasierten Retargeting strengere Kriterien dafür festlegen, wer Deine Ads sehen kann.

Retargeting vs. Remarketing

Retargeting und Remarketing werden oft als Synonyme verwendet. Bei zwei Begriffen, die auf den ersten Blick so sehr ähneln, wäre das auch naheliegend. Dazu trägt sicherlich auch die Tatsache bei, dass sie beide verwendet werden, um die gleichen Ziele zu erreichen: Erhöhung der Markenbekanntheit, Förderung der Kundenbindung und die Ansprache von potenziellen Neukund:innen.

Aber was Retargeting und Remarketing tatsächlich voneinander unterscheidet, ist die Art und Weise, wie jede der beiden Strategien diese Ziele jeweils erreicht.

Beim Retargeting wird versucht, Besucher:innen, die Deinen Shop, Deine Website oder Social-Media-Profile besucht haben, mit bezahlten oder gesponserten Ads anzusprechen. In der Regel sammelst Du Informationen über Deine Zielgruppe über einen Pixel oder eine Liste. 

Retargeting kann potenziellen Kund:innen dabei helfen, Deine Produkte oder Dienstleistungen besser kennenzulernen. Wenn Kund:innen Deine Ads wiederholt auf anderen Websites oder Social-Media-Plattformen sehen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Marke in ihrem Gedächtnis bleibt.   

Remarketing hingegen nutzt Deine eigenen Kanäle, wie z. B. E-Mail oder SMS, um mit früheren Käufer:innen oder Personen, die Inhalte Deiner Marke abonniert haben, zu kommunizieren. Du kannst die Informationen der Abonnent:innen über Anmeldeformulare auf Deiner Website oder Deines Shops, während des Bestellvorgangs oder in Deinen Transaktions-E-Mails sammeln. 

Remarketing ist eine Art "Wiederansprache": Entweder versuchst Du, dass Kund:innen, die in der Vergangenheit in Deinem Shop eingekauft haben, in Deinen Shop wiederkehren. Oder Du versuchst, das Interesse von jenen Kund:innen neu zu entfachen, die zwar bereits mit Deiner Marke vertraut sind, sich aber noch nicht zu einem Kauf entschlossen haben. Beispiele für Remarketing-Kampagnen sind E-Mail-Serien wie Jubiläums-E-Mails, Abandonded-Card-E-Mails oder Winback-E-Mails.          

Retargeting ist nur ein Teil des Marketing-Puzzles

Es gibt nicht die eine Lösung für den Marketingerfolg. Es gibt eine Vielzahl von Taktiken, die eine Rolle bei der Ausarbeitung einer robusten Marketingstrategie spielen, die Markenbekanntheit aufbaut und Verkäufe fördert.  

Retargeting ist ein Tool, das Du verwenden kannst, um mit Deiner Zielgruppe in Kontakt zu treten und das Interesse an Deinen Produkten hoch zu halten; aber es ist nicht das einzige, das Du verwenden solltest, um die Produkte Deiner Marke zu präsentieren.  

Wenn Du Retargeting in Kombination mit dem Rest Deiner Marketinginitiativen - E-Mail, SMS, Content-Erstellung, Lead-Akquise usw. - einsetzt, kannst Du für Deine Kund:innen in jeder Phase ihrer Customer Journey mit Deiner Marke Momente der Freude schaffen. 

Die Integration für Facebook von Klaviyo

Die Integration für Facebook Custom Audiences ermöglicht es Marketingmanager:innen, über E-Mails hinauszugehen und die Erfahrung einer:eines jeden:jedes Abonnent:in mit Deiner Marke zu personalisieren. Für die meisten E-Commerce-Manager:innen ist E-Mail nur eine Komponente einer größeren, übergreifenden Marketingstrategie - und für viele sind Facebook-Ads ein großer Teil dieses Puzzles.

Die Integration von Klaviyo ermöglicht es Dir, Deine E-Mail- und Facebook-Marketing-Strategien miteinander zu verbinden, um eine zielgerichtete, zusammenhängende Botschaft über mehrere verschiedene Kanäle hinweg zu liefern.

Facebook Retargeting

Wie Facebook-Ads mit E-Mail-Marketing kombiniert werden

Die Verwendung von Facebook-Ads als Ergänzung zu den E-Mails, die Du Deinen Abonnent:innen sendest, ist etwas, was viele E-Mail-Marketer:innen bereits tun; unabhängig davon, ob sie Facebook und Klaviyo integriert haben oder nicht. Ads sind ein eher passiver Touchpoint mit Deinen Abonnent:innen, aber immer noch eine Möglichkeit, sie in ihrem Alltag zu erreichen. Der Schlüssel liegt in den Segmenten, die Du für das Targeting nutzt und wie Du es nutzt - jedes Segment, das Du mit Deinem E-Mail-Marketing erreichst, kannst Du auch mit Deinen Facebook-Ads erreichen.

Retargeting von Abonnent:innen, die sich ein bestimmtes Produkt angesehen haben Erstelle in Klaviyo ein Segment von Abonnent:innen, die sich ein bestimmtes Produkt angesehen haben und synchronisiere es mit Facebook. Zeige dieser Zielgruppe anschließend Ads, die das Produkt enthalten. Wenn Personen dieser Zielgruppe etwas gesehen haben, das ihnen gefallen hat, werden sie bei ihren täglichen Aktivitäten daran erinnert. Dies ist eine gängige Werbemethode, die viele E-Commerce-Unternehmen wie Amazon verwenden. Einige andere bestehende Segmente, die Du ansprechen solltest:

- Unterschiedliche Typen von Abonnent:innen (Männer, Frauen, etc.)

- Abonnent:innen an verschiedenen Standorten

- Kund:innen, die aus einer bestimmten Produktkategorie gekauft haben

- Kund:innen, die ein bestimmtes Produkt gekauft haben

- Abonnent:innen, die auf Deiner Website bzw. Deinem Shop aktiv gewesen sind

Versuche, inaktive Abonnent:innen über Facebook zurückzugewinnen

Win-Backs sind eine gängige und effektive E-Mail-Marketing-Technik. Manchmal hören Abonnent:innen aber auch einfach auf, Deine E-Mails zu öffnen. Facebook-Ads sind eine gute Möglichkeit, diese Personen zu erreichen. Lege ein Segment mit Kund:innen an, die seit einer gewissen Zeit keine E-Mail mehr geöffnet haben, z. B. seit sechs Monaten.

Das Tech-Gadget-Startup Nomad wendet diese Praxis an und sie hat sich als sehr effektiv bei der Generierung von Verkäufen erwiesen . Facebook ermöglicht es Dir, einige Abonnent:innen zu erreichen, die bei ihrem täglichen Surfen im Internet einfach nicht an E-Mails interessiert sind und lockt sie zu Deinem Shop. Du kannst diesen Abonnent:innen eine Vielzahl von verschiedenen Ads zeigen, von Produktveröffentlichungen bis hin zu Verkaufsanzeigen - da sie Deine E-Mails nicht geöffnet haben, sollte alles, was Du ihnen zeigst, neu für sie sein.

Nutze Lookalike Audiences

Für jedes Klaviyo-Segment, das Du mit Facebook synchronisierst, kannst Du eine Lookalike Audience erstellen; also eine Zielgruppe von ähnlichen Personen, die nicht auf Deiner E-Mail-Liste sind. Das sind Personen, die Du mit Deinem E-Mail-Marketing nicht erreichen kannst, da Du nicht über deren E-Mail-Adressen verfügst. Indem Du Targeting für Personen nutzt, die Deinen bestehenden Kund:innen ähnlich sind, kannst Du neue potenzielle Kund:innen erreichen und auf diese Weise die Segmentierungsfunktionen von Klaviyo nutzen, um neue Leads zu generieren.

Fazit

Facebook-Ads können eine Ergänzung zu Deinen E-Mails sein. Durch die Integration von Klaviyo in Facebook kannst Du sowohl bestehende als auch neue Kontakte erreichen; etwas, das Du mit E-Mails allein nicht erreichen kannst. Was noch besser ist: Die Integration von Klaviyo und Facebook ist eine Sache von Minuten. Wenn Du zusätzlich zu Klaviyo auch Facebook-Ads nutzt, ist die Integration der beiden ein Kinderspiel.

Du hast Fragen? Melde Dich gerne bei uns!

Wenn Du Fragen hast oder aber auch Beratung oder Unterstützung benötigst, kontaktiere uns gerne. Wir von Tante-E sind eine der führenden Shopify-Experten-Agenturen, einer der wenigen Klaviyo-Partner in Deutschland und verfügen über zwei Standorte in Berlin und Köln. Wir betreiben nicht nur eigene Onlineshops auf Shopify, sondern haben in den letzten zwei Jahren 200 Projekte wie Shop-Setups oder Shop-Optimierungen realisiert. Insofern verfügen wir über eine hohe Expertise im Bereich E-Commerce im Allgemeinen und Shopify im Besonderen. Daher würden wir uns sehr freuen, wenn wir auch Dir helfen dürfen. Melde Dich einfach bei uns, wir freuen uns auf Dich.

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