Vor nicht allzu langer Zeit -genauer gesagt während der Hochphase der Corona-Pandemie im Jahre 2020- wurde im Zusammenhang mit TikTok von einem Hype gesprochen. Und tatsächlich erfreute sich TikTok enormer Beliebtheit, was sicherlich auch der Tatsache geschuldet war, dass die Menschen weltweit viel Zeit Zuhause verbracht haben und mit Kurzvideos der Corona-Tristesse und den Lockdown-Blues entgehen wollten.

Heute kann von einem Hype nicht mehr die Rede sein. TikTok ist gekommen, um zu bleiben, und ist wie beispielsweise Instagram ein wichtiger Player im Bereich Social Media.

Wir hatten bereits mit Gerrit Müller, Gründer der Design-Agentur Performance Pixel mit Fokus auf Motion Design und Skalierung von Paid Ads, der mittlerweile aber auch selbst Creator auf TikTok ist und die Plattform daher sehr gut kennt, im Merchant Inspiration Podcast gesprochen.

In diesem zusammenfassenden Artikel möchten wir uns zwei Themenblöcken widmen: Zum einen möchten wir erklären, aus welchen konkreten Gründen Du TikTok nutzen solltest, zum anderen auch aufzeigen, wie Du die Plattform am besten nutzen kannst.

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Über 1 Milliarde Nutzer:innen

Die magische 1-Milliarden-Grenze hat TikTok bereits im Jahr 2021 überschritten. Keine andere Social-Media-Plattform wächst so schnell wie TikTok. Sie ist so erfolgreich, dass das Konzept sogar von etablierten Schwergewichten wie Instagram (mit Reels), YouTube (mit Shorts) und Snapchat (mit Spotlight) übernommen wird.

Alle Altersgruppen sind nun vertreten

TikTok hatte anfangs den Ruf, eher etwas für Teenager:innen und sehr junge Menschen zu sein, was eine Zeit lang auch stimmte. Auch wenn es tatsächlich immer noch überwiegend von Jüngeren genutzt wird: Bedingt durch die hohe Nutzer:innenzahl sind mittlerweile alle Altersstufen vertreten, sodass auch jene Unternehmen TikTok nutzen können, die nicht nur auf eine junge Zielgruppe setzen. Denn mit erfolgreichen Social-Media-Plattformen ist es bisher immer so gewesen, dass die Jüngeren etwas entdecken und dann alle anderen folgen.

Rege Nutzung seitens der Nutzer:innen

Gerrit berichtet, dass TikTok durchschnittlich 8 mal am Tag aufgerufen wird. Insgesamt verbringen Nutzer:innen 1,5 Stunden. Die Plattform wird von den Nutzer:innen also sehr rege genutzt und bietet großes Potenzial für die Sichtbarkeit von Unternehmen.

Noch relativ günstige Ads

Facebook und Instagram Ads werden immer teurer, während TikTok im Vergleich noch günstig ist. TikTok versucht wohl momentan auf diese Weise, immer mehr Unternehmen anzulocken, die die Plattform für sich nutzen wollen. Und Unternehmen können momentan davon profitieren - noch.

Denn in Zukunft dürfte sich das ändern. Schließlich ist es auch mit anderen Social-Media-Plattformen (aber auch Marktplätzen wie Amazon und Ebay) so gewesen, dass sie anfangs relativ günstig waren, mit dem Erfolg und der Etablierung jedoch die Kosten für Ads dann gestiegen sind. 

Einfacher Aufbau von Reichweite 

Noch ist es ebenfalls relativ einfach, Reichweite aufzubauen, was beispielsweise auf Instagram nicht mehr der Fall ist. Mit gutem Content kannst Du nicht nur viele Nutzer:innen erreichen und Follower:innen gewinnen, sondern auch auf Deine Marke und Deinen Shop aufmerksam machen.

Was solltest Du bei der Erstellung von Videos auf TikTok beachten?

Zunächst das Wichtigste: Du musst testen, testen, testen. Es gibt zwar einiges, was Du beachten solltest, weil die Funktionsweise von TikTok als Plattform für Kurzvideos etwas anders ist als bei Instagram oder Facebook. Auch werden wir hier einige Beispiele zeigen, die das Ganze besser veranschaulichen. Was genau aber letztendlich das Richtige ist, kannst Du nur herausfinden, wenn Du verschiedene Optionen testest.

Und ganz wichtig: Lass Dich nicht entmutigen, falls die ersten Videos nicht den erhofften Effekt erzielen. Oft braucht man mehrere Anläufe, bis es tatsächlich klappt. 

Besonders wichtig: die Hook

Die Hook ist auf TikTok das, was man in den ersten Sekunden eines Videos sagt bzw. zeigt. Sie entscheidet darüber, ob sich ein:e Nutzer:in das Video weiter anschaut oder nicht und definiert somit das Targeting und den Algorithmus. Insofern spielt sie bei der Videoerstellung die zentrale Rolle.

Beispiele für eine Hook:

Es ist Winter und Du verkaufst Tee, den es sonst nirgendwo gibt. Die Hook könnte lauten: "Die neuesten Teesorten für den Winter" oder : "Diese Winter-Teesorten solltest Du nicht verpassen".

Oder angenommen, es ist Sommer und Du verkaufst alkoholische Getränke, mit denen auch Cocktails gemixt werden können. Die Hook könnte dann lauten "5 beliebte Cocktails für den Sommer" oder "Die beliebtesten Sommer-Cocktails".

Du solltest also den Mehrwert bzw. die Besonderheit Deines Produktes bereits am Anfang nennen und sie so hervorheben, dass Du diejenigen erreichst, die genau danach suchen oder zumindest Interesse daran haben.

Sprache beachten

Bedingt durch die Tatsache, dass die Hook so entscheidend ist, solltest Du darauf achten, in welcher Sprache Du ein Video erstellst. Englisch ist zwar universell und auch der gegenwärtige Sprachgebrauch ist relativ stark vom Englischen beeinflusst. Dann kann es aber auch sein, dass Du mit dem Video Menschen aus dem anglophonen Raum erreichst, auch viele Follower:innen von dort gewinnst, diese aber keinen Mehrwert für Dich haben, wenn Du in ihren Ländern nicht aktiv bist.

Viralität nutzen, wenn es sinnvoll ist

Videos können ganz schnell (und manchmal unerwartet) viral gehen und einen Trend auslösen. Auf den ersten Blick mag es naheliegend sein, den Trend aufzugreifen. Allerdings solltest Du nicht auf jeden Trend-Zug aufspringen. 

Denn ansonsten kann es (wie im vorherigen Punkt) sein, dass Dein Video aufgrund des Trends zwar viele Menschen erreicht und Du viele Follower:innen gewinnst, was Dir aber nichts bringen würde, wenn Du nicht die richtige Zielgruppe erreichst. Dann hast Du erneut zwar Follower:innen, aber keine potenziellen Kund:innen.

Bei aller Unterhaltung sollten Deine Videos natürlich einen Mehrwert vermitteln, um die richtige Zielgruppe zu erreichen; wie Du es anhand der Beispiele im ersten Punkt sehen kannst.  Einen Trend aufzugreifen macht daher nur dann Sinn, wenn Du ihn mit Deinen eigenen Bedürfnissen bzw. mit Deiner Marke kombinieren kannst. 

Eventuell Creator:in engagieren

Creator:innen sind das Pendant zu Influencer:innen auf Instagram. Sie verfügen bereits über Reichweite und können Dir dabei helfen, Deine Produkte der richtigen Zielgruppe vorzustellen. Andererseits können sie aber auch hilfreich sein, wenn Du vielleicht kamerascheu bist.

Im Creator Marketplace kannst Du nach Branche oder Produkt filtern und den:die richtige:n Creator:in finden. Je nach Follower:innenzahl verlangen sie unterschiedlich hohe Preise für jeden Post. Einige akzeptieren aber auch das beworbene Produkt als Gegenleistung.  

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TikTok Creative Center

Besonders das TikTok Creative Center solltest Du kennen: Dort kannst Du sehen, welche Ads besonders gut performen, welche Videos besonders erfolgreich sind, wie lang sie sind, welche Creatives besonders starke Hooks haben und welche Konzepte Klicks generieren. Praktischerweise kannst Du nach Branche oder Produkt filtern und schauen, inwiefern Videos erfolgreich sind. Du kannst Dir also nicht nur Inspiration holen, sondern theoretisch gesehen sozusagen die Konkurrenz ausspionieren. Das Creative Center hilft also dabei, die Videos und Ads entsprechend zu gestalten.

Spark-Ads von Creator:innen

Auch Spark-Ads sind ein Pendant zu etwas, was man von Instagram kennt: Branded Content. Falls Du Dich für eine Zusammenarbeit mit einem:einer Creator:in entschieden hast, kannst Du Videos nutzen, die ein:e Creator:in erstellt, aber selbst gar nicht posten muss. Sie:er vergibt Dir einen Video-Code, mit dem Du die Anzeige ausspielen kannst, indem Du den Post entsprechend einstellst ("Nur als Werbeanzeige nutzbar").

Wie kann ein TokTok-Video aufgebaut sein?

Ein Patentrezept gibt es dafür zwar nicht, weil dies von der Branche, den eigenen Produkten und auch den aktuellen Trends abhängt. Neben ersten Ideen und Insights, die das Creative Center liefern, musst Du letztendlich testen, was in Deinem Falle das Beste ist. Nichtsdestotrotz gibt es einige Aspekte, die man durchaus als allgemeingültig betrachten kann.

Aufgrund der Bedeutung der Hook ist es wichtig, zuerst die Problemlösung zu nennen und im nächsten Schritt das Produkt vorzustellen, das zur Problemlösung beiträgt und wie es dies tut. 

Beispiel

Du verkaufst Produkte zum veganen Backen. 

Problem: Der Kuchen wird nicht fluffig.

Lösung: Dein Produkt, das den Kuchen so fluffig macht wie einen nicht-veganen Kuchen.

 

So könnte ein Video aufgebaut sein:

Hook: Wie veganes Backen definitiv gelingt.

Video Part 1: Produkt für zeigen, mit dem veganes Backen gelingt und das das Problem löst.

Video Part 2: Wie das Produkt verwendet wird.

Wann ist die beste Zeit für das Posting?

Im Gegensatz zu Instagram etwa, wo es nicht unerheblich ist, wann etwas gepostet wird, spielt dies bei TikTok keine Rolle. Entscheidend ist einzig und allein der Inhalt. Und nicht die Zeit des Postings.

Welche Maßnahmen sind erfolgversprechend?

Gerrit hat einige Erfahrungswerte, die bei der Konzeption von Videos helfen können. So liegt die optimale Länge eines Videos, das auch hohe Conversions erzielt, zwischen 21-34 Sekunden

Zu hohen Conversions führen auch:

- Emojis

- Untertitel bzw. Text-Overlays

- Voice-Over-Videos

- Schnelle Szenenwechsel; wenn alle 2 Sekunden etwas passiert und es zum Szenenwechsel kommt, scheinen Videos besonders interessant und daher erfolgreich zu sein.

Fazit

Angesichts der Tatsache, dass -wie im Grunde die gesamte digitale Welt- auch Social Media im Allgemeinen und TikTok im Besonderen im stetigen Wandel sind, solltest Du zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Und für TikTok ist es der richtige Zeitpunkt.

Denn erstens sind nun dort alle Zielgruppen vertreten und nicht nur die Jüngeren, was aufgrund der enormen Nutzer:innenzahl auch nicht überrascht. 

Zweitens ist es dort momentan noch einfach, relativ günstige Ads zu schalten und relativ schnell Reichweite zu generieren. 

Und drittens öffnet sich TikTok auch immer mehr für Unternehmen und bietet die entsprechenden Funktionen.

Dabei muss man das Rad -bzw. das Marketing- nicht neu erfinden. Auch auf TikTok gilt es stets, immer wieder zu testen, was gut funktioniert. Bei der Contenterstellung ist es wie überall auch hier entscheidend, einen Mehrwert zu bieten und die Stärken Deiner Marke bzw. Deiner Produkte hervorzuheben, aber eben so, dass sie zu den Anforderungen der Plattform und der Nutzer:innen passt.

Als professionelle:r Unterhehmer:in solltest Du nicht jeden Trend aufgreifen, sondern nur jene, die im Einklang mit Deiner Marke sinnvoll sind. Dann steht einer Erschließung von neuen Kund:innengruppen und der Gewinnung von Fans und Kund:innen nichts mehr im Weg.


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