Im Jahr 2021 wurden laut Zahlen des BIEK (Bundesverband Paket und Expresslogistik) 4,51 Milliarden Pakete verschickt - alleine in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung von 11,4%; innerhalb von zehn Jahren (von 2011-2021) ist die Menge an Paketen sogar um 82,6% gestiegen.
Dabei ist Holz, das für die Herstellung von Verpackungen und Kartons benötigt wird, ein knappes Gut. Denn auch wenn es als nachwachsender Rohstoff gilt, übersteigt der Holzverbrauch die nachhaltige Erntemenge, wie die Uni Kassel und WWF in der Studie mit dem Titel "Alles aus Holz - Rohstoff der Zukunft oder kommende Krise?" festgestellt haben.
Der Holzverbrauch muss also sinken, damit aus unserem Planeten am Ende kein entwaldeter Planet wird.
Angesichts dessen wird noch besser deutlich, wie tagtäglich Ressourcen verschwendet werden. Denn für den Versand von Bestellungen werden im Grunde fast immer neue Kartons verwendet - die dann im Müll landen. Da ist es auch keine Überraschung, dass es mittlerweile auch bei Kartons und Verpackungen langsam zu einer Mangellage kommt.
Dabei eignen sich Kartons eigentlich für eine Mehrfachnutzung. Denn sie sind äußerst stabil - was sie ja auch sein müssen, um die Kriterien für einen sicheren Versand zu erfüllen. Insofern ist es eigentlich absurd, dass sie nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden, obwohl sie eben stabil sind und noch mal verwendet werden könnten.
Es besteht also Handlungsbedarf, in vielerlei Hinsicht.
Was genau ist das nachhaltige Konzept von “Sendmepack”?
Genau diese Idee hatten auch Michelle Reed und Philip Bondulich und gründeten Sendmepack. Und mit ihrem Konzept eines Mehrwegsystems für bereits existierende Versandkartons sind sie Pionier:innen, auf die nicht nur zahlreiche Medien (wie Galileo und ntv) aufmerksam wurden, sondern sogar auch von der Bundesregierung mit dem Kultur- und Kreativpilotenpreis ausgezeichnet worden sind.
Rettung von Versandkartons
Sendmepack arbeitet mit unterschiedlichen Logistikpartner:innen, bei denen es die Versandkartons empfängt bzw. einsammelt, um sie zur nochmaligen Nutzung aufzubereiten. Dabei handelt es sich beispielsweise um Versandkartons aus Retouren oder Umverpackungen, die zwar in gutem Zustand sind, aber dennoch für gewöhnlich entsorgt werden. Sendmepack rettet also diese Kartons und schenkt ihnen mit der Aufbereitung neues Leben.
Kein Verbrauch von Rohstoffen
Für die Versandkartons, die Sendmepack im eigenen Shopify-Shop in verschiedenen Größen zum Kauf anbietet, werden daher keine neuen Rohstoffe benötigt und es wird auch nicht neu produziert. Es handelt sich ausschließlich um Versandkartons, die bereits im Umlauf sind. Neu ist lediglich das Label, das angebracht wird, damit Kund:innen erkennen können, dass es sich um eine wiederverwendete Verpackung von Sendmepack handelt.
Lebenszyklus des Versandkartons verfolgen
Das Label von Sendmepack verfügt auch über einen QR-Code, mit dem Kund:innen mithilfe der Sendmepack-App (IOS und Android) sozusagen den Lebenszyklus des Versandkartons, den sie erhalten haben, verfolgen können. Wo ist der Versandkarton schon gewesen? Wie viel CO2 konnte eingespart werden. Für Kund:innen ist dies nicht nur eine sehr interessante Info, sondern auch maximal transparent.
"Sortenreine" Versandkartons
Sendmepack verwendet nur "sortenreine" Versandkartons, es handelt sich also nicht um ein Potpourri aus verschiedenen Kartons. Obwohl sie bereits im Umlauf gewesen sind, stehen sie in puncto Qualität und Stabilität neuen Versandkartons in nichts nach.
Auch für Privatkund:innen
Senmepack steht nicht nur Geschäftskund:innen und Händler:innen zur Verfüfung. Mit den Privaten Labels können auch Privatkund:innen ihre Versandkartons, die sie Zuhause haben, die aber zu schade zum Wegwerfen sind, in Sendmepack-Versandkartons verwandeln und sie somit wieder in den Kreislauf bringen.
Fazit
Ressourcen werden verschwendet, als ob sie unendlich wären. Das sind sie aber leider nicht. Insofern sollte Nachhaltigkeit nicht nur eine trendy Werbekampagne sein, sondern tatsächlich auch umgesetzt werden. Das ist nicht nur im Interesse der Kund:innen, von denen sehr viele mittlerweile verstärkt auf Nachhaltigkeit achten und explizit Shops bevorzugen, die auch nachhaltig handeln. In erster Linie ist es im Interesse unseres Planeten, von dem wir eben nur einen haben.
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