Die "richtigen" Zahlungsmethoden anzubieten, gehört wohl zu den wichtigsten Aspekten im E-Commerce. Denn wenn (potenzielle) Kund:innen nicht mit der präferierten Zahlungsmethode bezahlen können, werden sie schnell das Weite suchen. Da bringt es auch nichts, dass sie von der Marke und den Produkten eigentlich begeistert sind.

Insofern ist es wichtig, genau auf jene Präferenzen von Kund:innen einzugehen. Und die werden jedes Jahr aufs Neue ermittelt, so beispielsweise vom Kölner EHI-Institut in ihrer Online-Payment Studie, die den Anteil der jeweiligen Zahlungsmethoden am Gesamtumsatz im E-Commerce ermittelt. Die aktuellste Studie, die EHI Online-Payment Studie 2021, bezieht sich auf das Jahr 2020, weil die Daten für das Jahr 2021 noch nicht erhoben worden sind. 

Zum anderen haben aber natürlich auch wir als Shopify-Experten-Agentur Erfahrungswerte, was die beliebtesten Zahlungsmethoden angeht, die wir mit Dir teilen möchten.

Aber was sind aktuell die beliebtesten Zahlungsmethoden im Internet? Hier sind zunächst die Zahlen der EHI Online-Payment-Studie 2021, die wir der besseren Lesbarkeit halber auf- und abgerundet darstellen.

Keine Bewegung bei der Platzierung - aber bei den Zahlen

Schaut man sich die Beliebtheit der Zahlungsmethoden an, stellt man fest, dass sie jeweils ihre Plätze zwar verteidigen können. Allerdings gibt es Bewegung, was den jeweiligen Anteil angeht: So ist Kauf auf Rechnung (30%) nachwievor die beliebteste Zahlungsmethode, aber der Anteil am Umsatz sinkt. 

Ganz anders bei PayPal (25%), was nicht nur den zweiten Platz verteidigt, sondern auch den größten Sprung bei der Beliebtheit macht (+5%)und und den Abstand zum ersten Platz verringert.

Auf Platz 3 befindet sich das Lastschriftverfahren (18%), auf Platz 4 die in anderen Ländern deutlich beliebteren Kreditkarten (12%).

Alle anderen Zahlungsmethoden wie Überweisung/Vorkasse (4%), Zahlung bei Abholung (3%), Ratenkauf (2%) und Sofortüberweisung (1%) folgen mit großem Abstand und befinden sich eher im marginalen Bereich.

Mögliche Gründe für die Bewegung bei der Beliebtheit - und die möglichen Schlüsse für Händler:innen

Auch wenn sich an den Platzierungen (noch) nichts geändert hat, könnte sich das in naher Zukunft noch ändern. Denn die Präferenzen von Kund:innen können unter Umständen mit den Interessen von Händler:innen kollidieren, sodass ein goldener Mittelweg gefunden werden muss.

So kann ein möglicher Grund, warum ausgerechnet der Liebling der Deutschen, der Rechnungskauf, an Umsatzanteil verliert, nicht unbedingt darin liegen, dass er nicht bevorzugt wird. Ihm könnten ganz praktische Gründe zugrundeliegen: Zum einen wird er besonders bei Neukund:innen bzw. Erstkäufer:innen oft gar nicht angeboten.

Denn Kauf auf Rechnung birgt für Händler:innen das größte Risiko, wenn beispielsweise die Bonität der Käufer:innen schlecht ist und die Zahlung letztendlich nicht erfolgt oder erfolgen kann, weil das Konto der:des Kund:in nicht abgedeckt ist oder nicht weiter überzogen werden kann. 

Aber auch zum Beispiel dann, wenn die:der Kund:in einen Artikel mit erheblichen Mängeln und unberechtigt retourniert, ist es schwieriger, sie:ihn zur Zahlung zu bewegen als sie einzubehalten; wobei natürlich beide Optionen äußerst unschön sind.

Hinzu kommt auch, dass bei Rechnungskauf die Lieferadresse aus Sicherheitsgründen oft mit der Hausadresse übereinstimmen muss. Selbst bei guter Bonität kann es also sein, dass Rechnungskauf nicht ausgewählt werden kann, wenn das Paket beispielsweise an die beliebten Packstationen geliefert werden sollen.

Als Alternative scheint PayPal davon zu profitieren, was gerade für Händler:innen mehr Sicherheit bietet. Denn PayPal streckt das Geld sozusagen vor und bezahlt Händler:innen bereits, bevor es vom Konto der Kund:innen eingezogen wird. Allerdings hat dies auch einen Preis: Für Händler:innen sind die Gebühren recht hoch. 

Unsere Erfahrungen von den beliebtesten Zahlungsanbietern auf Shopify

Unsere Erfahrungswerte unterscheiden sich von den Ergebnissen der Studie, die ja den gesamten Onlinehandel berücksichtigt. Unserer Erfahrung nach bieten jedoch nicht alle Shops Kauf auf Rechnung an, weil die Gebühren recht hoch sind.

Das sind unsere Erfahrungswerte, was die beliebtesten Zahlungsmethoden angeht:

  1. PayPal - ca. 60%
  2. Kreditkarte / Apple Pay / Google Pay - 10-20%
  3. Sofort-Überweisung - ca. 10%
  4. Rest (z.B. Amazon Pay, Klarna Kauf auf Rechnung)

Fazit

Ein solider Zahlungsmix ist essenziell für den Erfolg im E-Commerce. Zwar gibt es eindeutige Platzhirsche - allein die beiden beliebtesten Zahlungsmethoden Kauf auf Rechnung und PayPal kommen zusammen auf zwei Drittel - allerdings ist eine große Auswahl an Alternativen dennoch vorteilhaft, um jede:n einzelne:n Kund:in zu erreichen. Rechnungskauf ist zwar am beliebtesten, birgt aber auch Risiken. PayPal spielt eine immer größere Rolle und wird beliebter, ist aber auch mit den höchsten Kosten verbunden, was man aber natürlich bei der Preiskalkulation berücksichtigen kann. 


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