Content is King. Was sich auf den ersten Blick wie ein neumodischer Spruch anhört, den man im Marketing so oft hört, dass man ihn fast schon überhören könnte, stammt tatsächlich aus dem Jahr 1996 - und zwar von niemand Geringerem als Bill Gates, dem Gründer von Microsoft.
Gute Inhalte sind natürlich schon immer wichtig gewesen und sind kein Phänomen der Gegenwart. Aber Inhalte im Online-Bereich, eben Content, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass die Algorithmen von Suchmaschinen, speziell der Googlebot von Google, der trotz zahlreicher Alternativen immer noch mit großem Abstand am meisten genutzten Suchmaschine, immer intelligenter werden. Und infolgedessen guten, relevanten und hochwertigen Content belohnen, indem die entsprechenden Seiten höher gerankt werden, was wiederum dafür sorgt, dass man besser gefunden wird. Wer die Anfangsjahre des (flächendeckenden) Internets erlebt hat, wird die Unterschiede auch merken: Früher wurde man oft auf dubiose Seiten weitergeleitet, sobald man auf ein Suchergebnis geklickt hatte (und das, obwohl die Suche natürlich länger dauerte), während heute sofort passende Suchergebnisse angezeigt werden, die für Suchende auch einen Mehrwert haben.
Aber wie kannst Du erreichen, dass auch Deine Website bzw. Dein Onlineshop höher gerankt werden, damit Suchende sie besser finden? Welche Strategie musst Du anwenden, um mit Content Marketing Deine SEO zu verbessern? Wir haben hierzu mit einer Expertin gesprochen.
Über Inara Muradowa und Inara schreibt
Inara Muradowa ist Content Writer bei Shopify und ist Betreiberin, Expertin und Consultant für SEO und Content Marketing bei Inara schreibt, einer Online-Marketing-Agentur mitten im Herzen des Ruhrpotts in Bochum. Neben Shopify ist sie auch Google-Partnerin, sodass sie über eine sehr hohe Expertise im SEO und Content Marketing verfügt und mit Inara schreibt entsprechende Lösungen wie professionelle SEO-Texte für Blogs und Produkte und auch Social-Media-Marketing bietet. Sie gibt uns wertvolle Tipps für die Content-Marketing-Strategie.
Definition einer Zielgruppe: Buyer Persona
Um passgenauen Content zu erstellen, musst Du natürlich wissen, wer Deine Zielgruppe ist, was natürlich auch mit Deinen Produkten zusammenhängt. Was sind Deine Produkte und wer kauft sie zu welchem Zweck, ist es eine bestimmte Altersgruppe, ein bestimmtes Geschlecht, wie ist das Kaufverhalten; und sind die Produkte für einen bestimmten Anlass oder Gebrauch geeignet? Daher sollte analysiert werden, wer die Zielgruppe ist und basierend auf dieser Recherche werden mindestens zwei Kundenprofile erstellt. Allerdings sind Menschen sehr divers, 100%'ig stimmige Kundenprofile kann man nicht erstellen, man kann Menschen nicht verallgemeinern und daher auch nicht jede*n ansprechen. Und das muss man auch nicht.
Daher geht es bei Kundenprofilen nicht um "Durchschnittskund*innen", sondern um "Wunschkund*innen", die von Deiner Marke und Deinen Produkten so sehr angesprochen werden und davon begeistert sind, dass sie auch als Markenbotschafter*innen fungieren, indem sie Deine Marke weiterempfehlen und ihr auch treu bleiben. Das sind die Buyer Personas, die typischen Vertreter*innen einer Zielgruppe, die auch einen Mehrwert für Deine Marke darstellen.
Ein Beispiel zur besseren Veranschaulichung: Eine technische Neuheit wird von zwei verschiedenen Altersgruppen gekauft. Die eine kauft sie als überwiegend als Geschenk, wird also nach diesem einen Kauf mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen weiteren Kauf mehr tätigen und außer diesem Produkt auch nichts kaufen. Die andere Gruppe, die in absoluten Zahlen vielleicht sogar kleiner ist, kauft das Produkt jedoch aus Überzeugung, weil sie offen für technische Neuheiten und Technik im Allgemeinen ist, wird vielleicht noch ein zweites Produkt kaufen und sie weiterempfehlen. Die Buyer Personas sind also möglicherweise eine kleine Gruppe, aber dafür auch die richtige.
Ermittlung der Buyer Persona
Neben Expert*innen wie die Inara, die professionelle Recherchen und Analysen durchführen und anhand derer die Buyer Persona ermitteln, hast Du auch selbst die Möglichkeit, Deine Zielgruppe zu ermitteln. Gerade Social Media ist in dieser Hinsicht eine sehr große Hilfe. Wer liket Deine Posts, hinterlässt positive Kommentare oder postet gar Deine Produkte und taggt sie? Und welche Merkmale haben sie gemein? Es lässt sich immer ein gewisses Muster erkennen.
Kundenansprache zur Steigerung des organischen Traffics
Weiß man, wer die Zielgruppe ist, geht es nun darum, sie richtig anzusprechen. Dann muss nämlich beispielsweise die Sprache angepasst werden: Hochwertige (und hochpreisige) Produkte, die eher von einer älteren Altersgruppe gekauft werden, werden in gehobener Sprache beworben, was bei günstigeren Alltagsprodukten hingegen als absurd gelten und womöglich an Teleshopping erinnern würde. Des Weiteren sollte der Content eventuell auch weitergehende Informationen oder Hilfen bieten, falls das Produkt für einen spezifischen Gebrauch geeignet ist. Auch für die Kommunikationsmittel hat die Zielgruppe einen Einfluss, denn während die einen lieber telefonieren, nutzen die anderen am liebsten Messenger; und während die einen geduzt werden wollen, wollen die anderen gesiezt werden. Nur mit der richtigen Ansprache und den relevanten Informationen werden die Besucher*innen tatsächlich zu Kund*innen.
Die Schritte einer guten Content-Strategie
1. Keyword-Recherche: Nach welchen Keywords wird gesucht? Was sind die Themen, die besonders populär sind? Wonach suchen die Menschen bzw. an welchen Informationen sind sie interessiert und welche Fragen stellen sie am häufigsten? Es gibt sowohl kostenlose, als auch kostenpflichtige Keyword-Analyse-Tools. Empfehlenswert ist Ubersuggest von Neil Patel. Komplett kostenlos ist es zwar nicht mehr, allerdings kann man die Basisfunktionen weiterhin gratis nutzen.
2. Definition Deiner USPs: Du bist Dir der Stärken Deiner Produkte bzw. Deiner Marke sicherlich bewusst, nun solltest Du ihre Alleinstellungsmerkmale basierend auf der Keyword-Recherche definieren. Warum sollten die Menschen Deine Produkte kaufen anstelle die der Konkurrenz? Inwiefern heben sich Deine Produkte ab, warum sind sie besser, was sind eben die Alleinstellungsmerkmale? Besonders für Produktbeschreibungen sind sie wichtig, da dort die wichtigsten und relevantesten Merkmale und USPs in eine relativ kompakte Form eingepackt werden. Schließlich sind Produktbeschreibungen wie Visitenkarten, auf den ersten Blick sollte man das Wichtigste sehen. Und am besten ist es, wenn sich die Keywords, nach denen gesucht wird, auch dort wiederfinden.
3. Themenplanung und Erstellung eines Redaktionsplans für den Blog: Anhand der Ergebnisse der Keyword-Recherche können nun auch die Themen geplant werden. Wichtig ist dabei die Relevanz: Die Themen sollten nicht bloß aufgrund ihrer Popularität willen, sondern aufgrund ihrer Relevanz ausgewählt werden. Basierend darauf sollte ein Redaktionsplan erstellt werden. Denn noch eine weitere Sache ist wichtig: Kontinuität. Du solltest in regelmäßigen Abständen Content veröffentlichen und nicht bloß sporadisch. Dabei gilt: minimum alle 14 Tage. Besonders für kleinere Unternehmen mit einer kleineren Produktpalette wäre es sicherlich schwierig, mehrmals in der Woche etwas zu veröffentlichen, aber alle 14 Tage sollten es schon sein. Denn gerade die Onlinewelt ist sehr schnelllebig und selbst 14 Tage sind relativ lang, aber noch verkraftbar.
4. Blog erstellen: Hat man nun eine Themenauswahl getroffen, kann man nun die "Content Maschinerie" laufen lassen. Während Produktbeschreibungen kurz und knapp die USPs wiedergeben und durchaus auch einen "werbenden" Charakter haben können, wäre ein Blog sozusagen ein Zusatzservice mit tiefergehenden Informationen. Daher ist er nicht als Werbeplattform geeignet, sondern sollte wirklich als eine Art "Info-Portal" fungieren. Und qualitativ hochwertiger, relevanter Content wird nicht nur von Besucher*innen und Kund*innen, sondern auch von Google sehr wertgeschätzt, was sich letztendlich positiv auf Deine Rankingposition auf Google auswirkt.
Steigerung der Kundenbindung
Es ist enorm wichtig, dass Besucher*innen einem Shop vertrauen, um dort einen Kauf zu tätigen. Was ist der Grund, dass ein*e Besucher*in nicht in Deinem Shop kauft? Um Kund*innen zu binden, ist es vor allem wichtig zu wissen, was die konkreten Einwände sind, die für sie gegen einen Kauf sprechen, und darauf einzugehen. Dabei gilt es zwei Fehler unbedingt zu vermeiden: Erstens, sollte es bei der Auseinandersetzung mit den Einwänden auf keinen Fall um aktives Werben gehen, weil dies zu einem großen Vertrauensverlust führt, da sich die Menschen nicht ernst genommen fühlen und das Gefühl haben, es ginge Dir nur ums Geld. Zweitens sollte man standardisierte Markenbotschaften vermeiden, weil sie abgedroschen wirken und erneut das Gefühl geben, die Einwände nicht ernstzunehmen. Es ist also wichtig, mit Feingefühl auf die Einwände einzugehen.
Hilfreich sind hierbei kritische Rezensionen und Social-Media-Posts, die natürlich nicht schön sind, aber wertvolle Informationen enthalten. Mögliche Einwände könnten beispielsweise fehlende Zahlungsmethoden oder die Versandkosten sein.
Die nötigen Tools für die Analyse
Es ist wichtig, die Ergebnisse der Maßnahmen permanent im Blick zu behalten, um den Erfolg messen zu können. Shopify hat den Vorteil, dass im Adminbereich unter Statistiken jene relevanten Kennzahlen zur Verfügung stehen, die anzeigen, wie der Shop performt: Wie viele Menschen besuchen Deinen Shop, wie gelangen sie auf die Seite etc. Dennoch ist es sehr empfehlenswert, auch auf die kostenlosen Tools von Google zurückzugreifen, um noch präziser eine Analyse durchführen zu können. Zum einen ist dies Google Analytics, ein Tracking-Tool zur kontinuierlichen Analyse und Auswertung einer Website; zum anderen die Google Search Console (ehemals Google Webmaster Tools) , die den Traffic misst und Dich bei Problemen benachrichtigt, die jedoch auch aktiv bei der Suchmaschinenoptimierung hilft.
Wichtig im Content Marketing: Zeit und Geduld
Auch wenn es vielleicht frustrierend ist: Die Ergebnisse brauchen Zeit und Du benötigst viel Geduld. Denn die Erfolge kommen nicht über Nacht und dauern mitunter Monate. So, wie Du Dir Zeit für die Contentplanung nimmst, musst Du Dir auch Zeit für sichtbare Erfolge nehmen. Wichtig ist, dass Du dennoch dabei bleibst und Dich von noch nicht sichtbaren Erfolgen nicht einschüchtern lässt. Sowohl Besucher*innen und Kund*innen, als auch Google werden Deine Mühe jedoch zu schätzen wissen. Es ist im Grunde wie immer im Leben: Erfolg braucht Zeit.
Du hast Fragen? Melde Dich gerne bei uns!
Falls Du Beratung benötigst oder Fragen hast, dann melde Dich gerne bei uns. Wir von Tante-E sind eine der führenden Shopify-Experten-Agenturen in Deutschland mit Standorten in Berlin und Köln. Wir betreiben nicht nur eigene Onlineshops auf Shopify, sondern haben auch zahlreiche Projekte wie Shop-Setups oder Shop-Optimierungen realisiert. Insofern verfügen wir über eine hohe Expertise im Bereich E-Commerce im Allgemeinen und Shopify im Besonderen. Falls Du Fragen haben solltest oder Hilfe benötigst, würden wir uns sehr freuen, wenn Du Dich diesbezüglich mit uns in Verbindung setzen würdest. Melde Dich einfach bei uns, wir freuen uns sehr, Dir helfen zu dürfen.